Augsburger Allgemeine (Land West)
Baier zwischen Wut und Enttäuschung
Wie der FCA-Kapitän seine Situation sieht
Wegen einer Mandelentzündung verpasste Daniel Baier die Bundesliga-Begegnung mit dem 1. FC Köln. Stellt sich die Frage, ob Trainer Heiko Herrlich den Kapitän des FC Augsburg aufgeboten hätte, wäre dieser gesund gewesen. Inzwischen unterliegen Startelfeinsätze des 36-Jährigen keiner FCA-Gesetzmäßigkeit mehr. Die Degradierung nervt Baier, wie er jüngst gestand. „Man ist enttäuscht und verspürt eine gewisse Wut in sich. Alles andere wäre als Profisportler auch komisch“, erklärte der 36-Jährige in der Sport Bild.
Auf Schalke kam er gar nicht zum Einsatz, gegen Paderborn wurde er nach einer guten Stunde ausgewechselt, in Berlin wurde er eingewechselt und gegen Köln fehlte er wegen besagter Mandelentzündung. Derzeit gibt Trainer Heiko Herrlich dem bissigen Zweikämpfer Carlos Gruezo im defensiven Mittelfeld den Vorzug, auf die spielerische Note Baiers verzichtet er. Ob Baier in Mainz zum Einsatz kommt (Sonntag, 15.30 Uhr), hängt nicht mehr ausschließlich von seinem Gesundheitszustand ab. Im Januar hatte Baier seinen Vertrag bis Sommer 2021 verlängert. Auf der Ersatzbank zu sitzen, damit muss er lernen umzugehen. Seinen Umgang mit Herrlich beschreibt Baier als „sauber, offen und ehrlich“. Im Ringen um den Ligaverbleib stellt der Routinier den Teamgedanken in den Vordergrund. „Es geht darum, die Mannschaft zu unterstützen, seine eigenen Interessen hintanzustellen und nicht die beleidigte Leberwurst zu spielen.“
Neben Baier findet sich mit Jeffrey Gouweleeuw derzeit eine weitere Stammkraft auf der Ersatzbank wieder. Als er im Herbst nur mehr Einwechselspieler war, beschwerte sich der Innenverteidiger öffentlich. Entsprechend unzufrieden dürfte der 28-Jährige auch jetzt mit seiner persönlichen Situation sein.