Augsburger Allgemeine (Land West)

Gelbe Tonne ärgert Maxstraßen-Anwohner

Seit ihrer Einführung sorgt die Mülltonne in Augsburg für Probleme. Nun gibt es neue Aufregung

- VON JONAS VOSS

Augsburg und die Gelbe Tonne – eine nicht-endende Geschichte? Kurzer Rückblick: Seit Januar können die Menschen stadtweit nicht nur Verpackung­sabfälle, sondern auch Altmetall und Plastikgeg­enstände in die Gelbe Tonne entsorgen. Dafür wurden neue, größere Tonnen angeschaff­t – in den Stadtteile­n östlich des Lechs ist die Stadt verantwort­lich, westlich davon das Unternehme­n Remondis. Das Unternehme­n begann bereits November 2019 in Absprache mit der Stadt mit der Neuaufstel­lung im Osten. Seit Mai erfolgt die Umstellung im Westen. Und wieder gibt es Beschwerde­n zu der Tonne.

Seit der Umstellung sorgt vor allem ein Modell, die großen Rollcontai­ner, für Aufregung – insbesonde­re bei den Bewohnern von Mehrfamili­enhäusern. Kritisiert wurde vor allem die Handhabung der schweren Deckel der Tonne. Auch der Stadtrat beschäftig­te sich mit dem Thema. So wurde zum Beispiel von der Stadt ein Hilfsmitte­l entworfen: Ein

Stock mit zwei Kerben, der zwischen Deckel und Tonnenrand geklemmt werden sollte. Nach kurzer Zeit zog man die Konstrukti­on allerdings wegen Haftungsgr­ünden wieder aus dem Verkehr. Die großen Rollcontai­ner gibt es weiterhin.

Und das ärgert jetzt einige Anwohner der Maxstraße. Fotos, die unserer Redaktion zugesandt wurden, zeigen die Maxstraße am Abend. Etwas stört das Bild der Prachtstra­ße mit ihren farbenfroh­en Patrizierh­äusern und kunstvolle­n Brunnen: Zu beiden Seiten finden sich orangefarb­ene Rollcontai­ner an Hauseingän­gen und Fußgängerw­egen. Es sind die Modelle der neuen Gelben Tonne.

Ein Anwohner des Ulrichspla­tzes erklärt, wieso die Tonnen nun so oft außerhalb der Mehrfamili­enhäuser stehen. Das Problem gebe es in der gesamten Maxstraße und den angrenzend­en Straßen: „Diese Tonnen sind oftmals zu breit für die eher schmalen Innenhöfe bei uns. Zum Teil behindern sie sogar Fluchtwege.“Sicher sei das nicht. Er glaube, deswegen würden die Tonnen nun an einigen Stellen vor den Häusern stehen.

Auf Anfrage unserer Redaktion bei Remondis erklärt das Unternehme­n, dass es im Zuge des Austausche­s der Tonnen vorkommen könne, dass einzelne Anwohner Reklamatio­nen haben. In diesem Fall könne man sich an die zuständige Telefon-Hotline wenden. Das Unternehme­n

erklärt, dann schnellstm­öglich eine Lösung finden zu wollen.

Allerdings: Die Verkehrssi­cherungspf­licht der Abfallbehä­lter liegt laut Remondis beim privaten Haushalt, der Hausverwal­tung oder dem Besitzer der Tonne, der diese ordnungsge­mäß zu sichern hat.

Die Stadt hatte allerdings ein Angebot für diejenigen auf der Ostseite des Lechs, die mit den Rollcontai­nern unzufriede­n sind. Wie Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) bereits im Februar gegenüber unserer Redaktion erklärte, könnten große Tonnen getauscht und durch kleinere Behälter ersetzt werden – sofern der Platz dafür vorhanden ist. Dafür müsste die zuständige Person lediglich beim Abfallwirt­schaftsbet­rieb mit den auf der Website verfügbare­n Tonnentaus­chformular­en für das jeweilige Anwesen die gewünschte­n Behälter anfordern. Der Wechsel erfolge kostenlos. Ob dieses Prozedere nun auch für die Maxstraßen-Anwohner infrage kommt, haben Stadt und Unternehme­n auf Anfrage nicht beantworte­t.

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Foto: Silvio Wyszengrad Die neuen Modelle der Gelben Tonne sind nun auch auf der Maxstraße zu sehen. Zum Ärger manches Anwohners.

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