Augsburger Allgemeine (Land West)

Diese Corona‰Regeln gelten in schwäbisch­en Firmen

Gesundheit Abstand halten, Maske auf – so verhält man sich beim Einkauf und in der Bahn. Wie es am Arbeitspla­tz aussieht

- VON JONATHAN LINDENMAIE­R

Augsburg Wer heute das Haus verlässt, hat nicht nur Geldbeutel, Schlüssel und Handy in den Taschen, sondern meist auch eine Maske. Der Mund-Nasen-Schutz ist omnipräsen­t, beim Einkaufen, Bahnfahren oder Ausgehen. Wir haben uns bei Unternehme­n in der Region erkundigt, wie bei ihnen die Regeln am Arbeitspla­tz aussehen.

Bei Kuka in Augsburg müssen die Mitarbeite­r eine Maske tragen, wenn der Mindestabs­tand von 1,5 Metern nicht eingehalte­n werden kann, berichtet das Unternehme­n auf Anfrage unserer Redaktion. Das entspricht der bundesweit­en Regelung: Die Bundesanst­alt für Arbeitssch­utz und Arbeitsmed­izin hat für die Corona-Pandemie Richtlinie­n ausgearbei­tet. Welche Regeln greifen, hängt vom Arbeitsumf­eld ab. Ein Abstand von 1,5 Metern beispielsw­eise ist Pflicht. Kann er nicht eingehalte­n werden, müssen Abtrennung­en zwischen den Arbeitsplä­tzen vorhanden sein. Gibt es davon keine, gilt: Maske auf! Denn grundsätzl­ich verpflicht­et sich jeder Arbeitgebe­r dem Schutz und der

Fürsorge seiner Mitarbeite­r. Heißt: Ansteckung­sgefahr möglichst gering halten.

Wörtlich heißt es da vom Arbeitsmin­isterium: „Bei unvermeidb­arem Kontakt zu anderen Personen bzw. nicht einhaltbar­en Schutzabst­änden sollten Mund-Nase-Bedeckunge­n (...) zur Verfügung gestellt und getragen werden.“Halten sich die Mitarbeite­r nicht daran, drohen Abmahnunge­n oder im Wiederholu­ngsfall gar die Kündigung.

Viele Unternehme­n haben schon vorher intern Maßnahmen ergriffen. „Auch vor dem Inkrafttre­ten der Arbeitssch­utzregel am 10. August haben wir eine klare Empfehlung für den Einsatz von Mund-Nase-Bedeckunge­n ausgesproc­hen, wenn der Sicherheit­sabstand nicht gewährleis­tet werden konnte“, berichtet Kuka. Zudem seien nach wie vor viele Mitarbeite­r am Standort Augsburg im Homeoffice – zwischen 30 und 50 Prozent.

Bei Kuka werden die Maßnahmen den Infektions­zahlen angepasst: „Wir haben ein mehrstufig­es Hygienekon­zept erarbeitet, das sich nach der aktuellen regionalen Infektions­lage, der 7-Tage-Inzidenz, richtet.“Darin seien verschiede­ne Vorsorge- und Schutzmaßn­ahmen enthalten. Dazu gehört die maximale Anzahl an Personen in Besprechun­gszimmern oder die Frage, inwieweit die Kantine geöffnet oder limitiert wird. „Die Pflicht der Mund-Nase-Bedeckung gilt über alle Stufen des Konzepts hinweg, wann immer der Mindestabs­tand unterschri­tten wird.“

Bei Grob in Mindelheim gilt eine ähnliche Regelung wie im Restaurant:

Wer seinen Platz verlässt, setzt die Maske auf. „Das gilt sowohl für die Arbeitsplä­tze in unseren Bürogebäud­en als auch in unseren Hallen. Außerdem gilt auch im Freien und am Arbeitspla­tz eine MundNasen-Schutz-Pflicht, wenn der Abstand zur nächsten Person weniger als zwei Meter beträgt“, sagt Johanna Jakob, Referentin bei Grob. Nach wie vor arbeiten auch bei Grob einige Mitarbeite­r aus dem Homeoffice. Außerdem wurden Arbeitsplä­tze

in Räumen eingericht­et, die sonst als Besprechun­gszimmer dienen. So sollen die Arbeitsplä­tze entzerrt werden, damit der Mindestabs­tand eingehalte­n werden kann.

Ähnlich sieht es bei Amazon in Graben aus. „Wir haben Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r ergriffen, darunter Temperatur­messungen, verstärkte Reinigungs- und Desinfekti­onsinterva­lle sowie umfangreic­he Maßnahmen, um Abstände von zwei Metern sicherzust­ellen“, sagt Amazon-Sprecher Michael Schneider. Das heißt: vorgegeben­e Gehwege, um ausreichen­d Abstand halten zu können. Die Temperatur wird direkt am Eingang gemessen. Wer Fieber hat, wird heimgeschi­ckt. „Zudem herrscht am Standort eine Pflicht zum Tragen einer Schutzmask­e“, sagt Schneider. Das gilt für die öffentlich­en Bereiche wie Pausenräum­e, am Arbeitspla­tz mit Sicherheit­sabstand muss sie nicht getragen werden. Ob die Mitarbeite­r bei der Verwaltung im Büro sitzen oder in der Lagerhalle arbeiten, macht keinen Unterschie­d. Eine frische Maske können sich die Mitarbeite­r jeden Morgen abholen.

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Foto: Felix Kästle, dpa Das Tragen von Masken ist in den Betrieben in unserer Region Alltag geworden. Wir erklären, wie Firmen ihre Beschäftig­ten sonst noch schützen.

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