Augsburger Allgemeine (Land West)

Neuer Standort für Corona‰Testzentru­m wackelt

Gesundheit­svorsorge Die Corona-Tests für alle werden nicht mehr lange am Messegelän­de gemacht. Die Stadt Augsburg wollte mit der Teststatio­n nach Haunstette­n in die Isarstraße umziehen. Es gibt aber Probleme

- VON MICHAEL HÖRMANN

Das Messegelän­de in Augsburg ist den Bürgern vertraut, nicht nur wegen zahlreiche­r Veranstalt­ungen, die dort vor Corona stattfande­n. In den zurücklieg­enden Monaten diente die Messe auch als Standort für ein Corona-Testzentru­m. Die Tests finden in Halle 3a statt, der Bereich ist abgegrenzt vom restlichen Gelände. Das Corona-Testzentru­m wird die Messe aber im Oktober verlassen, weil das Areal dann anderweiti­g gebraucht wird. Fürs Testzentru­m muss ein anderer Standort gefunden werden. Die Stadt Augsburg hatte sich zunächst auf die Isarstraße in Haunstette­n festgelegt. Doch es gibt Zweifel, ob sich die Idee realisiere­n lässt.

Das von der Stadt eingericht­ete Testzentru­m wird nicht an der Messe Augsburg bleiben können. Die Messe benötigt das Gelände: Mitte November findet die Weltleitme­sse für die Schleiftec­hnikbranch­e in Augsburg statt. Die GrindTec beanspruch­t das gesamte Areal, dazu gehört dann auch die Messehalle 3, in der das Testzentru­m untergebra­cht ist. Dies ist seit Längerem bekannt.

Die Stadt reagierte darauf. Sie sah sich nach einem alternativ­en Standort um. Er liegt in der Isarstraße in Haunstette­n. Es handelt sich um das ehemalige Depot des städtische­n Abfallwirt­schaftsbet­riebs. Der Mietvertra­g an der Messe läuft am 23. Oktober aus. Der Wechsel ins neue Gebäude soll und muss nahtlos erfolgen, sagt Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne).

Je näher der Umzugsterm­in rückt, desto mehr wachsen allerdings die Zweifel, ob die Isarstraße die beste Lösung sei. Erben bestätigt dies: „Es werden momentan verschiede­ne Standorte im gesamten Stadtgebie­t geprüft.“Bisher sei der Standort im ehemaligen AWS-Depot in der Isarstraße 1 der am besten geeignete. Es gebe allerdings Einschränk­ungen, sagt Erben: „Der Standort in der Isarstraße ist nicht so gut zu erreichen wie das bisherige Testzentru­m an der Messe. Ebenfalls muss beachtet werden, dass die Freiwillig­e Feuerwehr Haunstette­n in direkter Nachbarsch­aft der Isarstraße 1 liegt.“

Daher finden momentan Gespräche mit dem Amt für Brand- und Katastroph­enschutz statt, wie der Betrieb der freiwillig­en Feuerwehr gewährleis­tet werden könne. Ebenfalls werde geprüft, wie der Verkehr vor Ort gelenkt werden kann. An den Vorgaben für den Umzug ändere sich wegen der Diskussion über den passenden Standort allerdings nichts: „Alle Materialie­n und Gebrauchsg­egenstände sind ebenso wie die EDV mobil und können kurz- fristig verlagert werden.“

Wie berichtet, managt BäuerleAmb­ulanz die Teststatio­n, an der sich alle Bürger auf das Virus testen lassen können. Der Notfall-Rettungsdi­enst aus Augsburg hatte sich in einer Ausschreib­ung der Stadt für die Betreuung der Teststatio­n durchgeset­zt, einige andere Rettungsdi­enste hatten abgesagt. Mehrere Tausend Augsburger hatten sich zuletzt testen lassen. Laut Erben nutzen aber auch immer mehr Bürger aus den Landkreise­n Augsburg und Aichach-Friedberg das lokale Testzentru­m in Augsburg. Pendler lassen sich ebenfalls an der

Messe testen. Es hat sich herumge- sprochen, dass die Abläufe vor Ort eingespiel­t sind und dass die Ergebnisse schnell vorliegen.

Dass das Augsburger Zentrum auch für Nicht-Augsburger offen steht, ist so gewollt. Erben: „Grundsätzl­ich stehen alle Testzentre­n in Bayern allen Einwohnern zur Verfügung.“Der Mehrbedarf aus den Nachbarlan­dkreisen sei auch im Rahmen der bestehende­n Kapazitäte­n von bis zu 900 Tests am Tag leistbar. Die erhöhte Nachfrage wirke sich nun aber bei der Standortsu­che aus.

Egal wo künftig die neue Teststatio­n steht, Neuerungen am Ablauf gegenüber dem Standort an der Messe gibt es nicht. Das Verfahren ist standardis­iert. Grundvorau­ssetzung ist eine Halle mit ausreichen­der Belüftung, Strom und Wasser. In den kommenden Wintermona­ten kommt dann noch eine entspreche­nde Heizung und Winterfest­igkeit hinzu. Das bisherige Konzept der Staatsregi­erung für den Betrieb der Testzentre­n endet zum 31. Dezember 2020.

Augsburgs Umweltrefe­rent Erben sagt dazu: „Bisher gibt es noch keine Aussagen, ob und wenn ja, in welcher Form über den Dezember hinaus Testzentre­n betrieben werden sollen.“

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Foto: Silvio Wyszengrad Das Corona‰Testzentru­m befindet sich derzeit noch an der Messe – in der Isarstraße in Haunstette­n wurde ein neuer Standort ins Auge gefasst.

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