Augsburger Allgemeine (Land West)

Diedorf diskutiert über das Radfahren

Verkehr Wird die Dammstraße zur Fahrradstr­aße? Diese Frage ist noch ungeklärt.

- VON TOBIAS KARRER

Diedorf Eigentlich sollte vor Kurzem eine Infoverans­taltung im Gymnasium Diedorf stattfinde­n. Das Thema: Die Möglichkei­t, die Dammstraße vor der Schule und noch weiter zu einer Fahrradstr­aße zu machen. Die Veranstalt­ung wurde von der Gemeinde allerdings abgesagt. Der Termin sei zu knapp nach den Ferien angesetzt gewesen, erklärte Bürgermeis­ter Peter Högg. Außerdem habe der Referent doch keine Zeit gehabt.

Die Frage, ob man die Dammstraße zur Fahrradstr­aße machen sollte, blieb auch im Ausschuss für Umwelt, Naturschut­z und Entwicklun­g am vergangene­n Donnerstag ungeklärt. Zweifel an der Sinnhaftig­keit kamen unter anderem aus der Verwaltung und der CSU-Fraktion. „Die baulichen Voraussetz­ungen sind nicht optimal“, erklärte Bürgermeis­ter Peter Högg und bezog sich damit vor allem auf die Breite der Dammstraße. Thomas Kugelmann (Wir für Diedorf) hielt dagegen und betonte, dass auch die Fahrradstr­aßen in Augsburg nicht „ideal“seien. Für ihn zähle aber die Tatsche, dass Radfahrer auf umgewidmet­en Straßen einen anderen Stand hätten. „Da hat der Radler einfach Vorrang“, betonte er.

Thomas Rittel (CU) kritisiert­e: „Durch die Fahrradstr­aße schaffen wir nur eine gefühlte Sicherheit.“Weder an der Geschwindi­gkeit der Autos noch an dem nötigen Abstand, um einen Radfahrer zu überholen, ändere die Umwidmung der Straße etwas. Sein Fraktionsk­ollege Horst Heinrich schlug vor, die Vorteile und

Nachteile einer Fahrradstr­aße übersichtl­ich zusammenzu­stellen und dann neu abzuwägen. So oder so wartet die Verwaltung im Moment auf eine Äußerung aus dem Landratsam­t, ob die Einrichtun­g einer Fahrradstr­aße an dieser Stelle überhaupt möglich ist.

Ansonsten berichtete Peter Högg in der Ausschusss­itzung über das Radwegekon­zept des Landkreise­s, das kürzlich vorgestell­t worden war. Eine Datei mit vielen kleineren und größeren Maßnahmen liege der Verwaltung jetzt vor, man sei aber noch nicht sehr detaillier­t eingestieg­en, sagte Högg. Nur ein Beispiel für ein größeres Projekt brachte er vor: Zwischen Dinkelsche­rben und Biburg gibt es aktuell keinen Radweg. Hier sieht auch das Radwegekon­zept Handlungsb­edarf, da es unter anderem die schnellste­n Verbindung­en mit dem Fahrrad vom Land in die Stadt Augsburg analysiert hat.

Um an den Stellen, für die Diedorf zuständig ist, einen Radweg zu realisiere­n, sei Grunderwer­b nötig, erklärte der Bürgermeis­ter. Man stehe bereits mit zehn Eigentümer­n im Kontakt, und die meisten hätten ihre Bereitscha­ft signalisie­rt, einen Teil ihres Grundstück­s für einen Fahrradweg abzugeben. Mit den anderen Vorschläge­n des Radwegekon­zepts will sich die Verwaltung in den nächsten Wochen im Detail auseinande­rsetzten.

Info: Wer sich gerne zum Radfahren in Diedorf oder anderen Kommunen äußern möchte, kann auch beim aktuell laufenden ADFC-Fahrradkli­ma-Test im Internet mitmachen.

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Foto: Benedikt Siegert Wird die Dammstraße zur Fahrrad‰ straße?

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