Augsburger Allgemeine (Land West)
Mensch, Mieze!
Das letzte Kind trägt bekanntlich Fell und davon haben nicht zuletzt die Katzen profitiert. Zuverlässigen Schätzungen zufolge residiert in jedem fünften deutschen Heim ein Stubentiger, nimmt man dann noch Hunde, Hamster und anderes Kleingetier hinzu, lebt in fast jedem zweiten deutschen Haushalt ein Haustier. Kinder dagegen gibt es nur in jedem dritten, haben Statistiker für den Landkreis Augsburg errechnet.
Doch zurück zu den Katzen. Sie sind des Deutschen liebstes Haustier und das ist insofern verwunderlich, weil sie sich für diesen Spitzenplatz noch nicht mal richtig Mühe zu geben scheinen. Denn das Grundmuster der Beziehung zwischen Mensch und Mieze ist denkbar einfach und seit Jahrhunderten bewährt: Ein Hund hat ein Herrchen, eine Katze hat Personal. Nun ist es das Problem mit den Bediensteten, dass diese ab und an zum Übereifer neigen. So erreichte uns aus dem Augsburger Land gelegentlich auch schon die Kunde, dass Katzenliebhaber unschuldig herum strawanzende Miezekatzen kurzerhand in die Tierklinik verfrachten, von wo aus es erst nach einiger Verzögerung wieder nach Hause aufs heimische Sofa geht.
Sie sehen: Auch Tierliebe kann Miezen in missliche Lagen bringen. Denn Ärger hat dann das Personal.