Augsburger Allgemeine (Land West)
„Babylon Berlin“statt „Tatort“
ARD zeigt dritte Staffel der Erfolgsserie
Berlin Was bisher geschah: „Babylon Berlin“wurde in mehr als 120 Länder verkauft. Das Sittengemälde der Weimarer Republik gewann reihenweise Preise – und gilt als Prestigeprojekt der ARD. Denn „Babylon Berlin“kann es mit gefeierten, internationalen Serien-Produktionen aufnehmen. Im Januar startete die dritte Staffel beim Bezahlsender Sky, mit dem die ARD zusammenarbeitet. Ab Sonntag nun zeigt das Erste die zwölf neuen Folgen. Und das auf dem „Tatort“-Sendeplatz – eine größere Ehrerbietung ist seitens des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht vorstellbar. Am Sonntag um 20.15 Uhr wird also nicht ein bundesdeutsches Ermittlerteam in Münster oder München auf Verbrecherjagd gehen, sondern Kommissar Gereon Rath in der Weimarer Republik durch den Moloch Berlin hetzen – eine Stadt, die sich Ende 1929 in Aufruhr befindet.
Die ARD schreibt über den Inhalt: Rath scheint sich in den Illusionswelten des 20er-Jahre-Stummfilmkinos zu verirren, während um ihn herum der Wahnsinn herrscht – „Menschen verschulden sich, die Hochfinanz spekuliert auf den Untergang, und die rechtsnationale Partei versucht, Polizei und Verwaltung sukzessive mit kaltblütigen Mitteln zu unterwandern.“Bereits seit Freitagabend ist „Babylon Berlin“in der „ARD Mediathek“abrufbar. Vorlage für die dritte Staffel ist der zweite Roman der GereonRath-Reihe von Volker Kutscher, „Der stumme Tod“. Wieder gibt es eine hochkarätige Besetzung. Zu sehen sind: Lars Eidinger, Benno Fürmann, Hannah Herzsprung oder Martin Wuttke. Neu dabei: Meret Becker als in die Jahre gekommene Filmschönheit. Die vierte Staffel ist schon in Arbeit.