Augsburger Allgemeine (Land West)
Im Rosenaustadion stinkt es gewaltig
Sportpolitik Bei Starkregen stehen in den Kabinen der denkmalgeschützten Sportstätte die Fäkalien. Die Sanierung wird teuer
Das Rosenaustadion ist die traditionsreichste Sportstätte der Stadt Augsburg und war Schauplatz vieler sportlicher Großereignisse der Stadt. Das Stadion am Wertachkanal ist allerdings schon 69 Jahre alt, es wurde 1951 eröffnet. Und genau darin liegt das Problem. Die Sanierung und Erhalt dieser maroden Anlage kostet Geld – sehr viel Geld. Jetzt muss die Stadt rund 700 000 Euro in die Hand nehmen, um ein neues Abwassersystem zu errichten.
Wenn es stark regnet, dann steht in den Kabinen das Abwasser und nicht nur das. Auch Fäkalien schwimmen dann durch die Katakomben des in die Jahre gekommenen Stadions. Der Grund ist der Verwaltung schon länger bekannt: Das Schmutz- und Niederschlagswasser wird zusammen über einen veralteten Grundstücksentwässerungskanal in einen Sammelkanal geleitet. Wenn es nun stark regnet, kommt es zu einen Rückstau, und das verdreckte Wasser überflutet den Kabinenbereich.
Jetzt hat das Ingenieurbüro Steinbacher-Consult berechnet, dass die Sanierung beziehungsweise Trennung
der Entwässerungsanlagen rund 700000 Euro (netto) kosten wird. Denn eine Versickerung im
Boden wäre unbezahlbar gewesen, da festgestellt wurde, was eigentlich schon jeder weiß. Der Boden, auf dem das Rosenaustadion errichtet wurde, ist durch Kriegsschutt in weiten Teilen schadstoffbelastet und hätte ausgetauscht werden müssen.
Darum hat man sich für eine andere Lösung entschieden, die fünf Punkte enthält:
1. Der Mischwasserkanal wird mittels dem Inline-Verfahren (dabei wird er von innen abgedichtet, ohne dass er ausgegraben werden muss) saniert und dann nur noch als
Schmutzwasserkanal betrieben.
2. Es muss eine Fäkalienhebeanlage mit Pumpwerk errichtet werden
3. Der Waschplatz der städtischen Fahrzeuge muss erneuert, die Ölabscheideranlage ausgetauscht und die Tankanlage zurückgebaut werden.
4. Es muss ein neuer Regenwasserkanal erstellt werden, um das Niederschlagswasser in die Wertach leiten zu können.
Keine guten Nachrichten, doch das Geld ist im Haushalt vorhanden, sodass der Sportausschuss einstimmig ohne Diskussion zustimmte.