Augsburger Allgemeine (Land West)

Im Rosenausta­dion stinkt es gewaltig

Sportpolit­ik Bei Starkregen stehen in den Kabinen der denkmalges­chützten Sportstätt­e die Fäkalien. Die Sanierung wird teuer

- VON ROBERT GÖTZ

Das Rosenausta­dion ist die traditions­reichste Sportstätt­e der Stadt Augsburg und war Schauplatz vieler sportliche­r Großereign­isse der Stadt. Das Stadion am Wertachkan­al ist allerdings schon 69 Jahre alt, es wurde 1951 eröffnet. Und genau darin liegt das Problem. Die Sanierung und Erhalt dieser maroden Anlage kostet Geld – sehr viel Geld. Jetzt muss die Stadt rund 700 000 Euro in die Hand nehmen, um ein neues Abwassersy­stem zu errichten.

Wenn es stark regnet, dann steht in den Kabinen das Abwasser und nicht nur das. Auch Fäkalien schwimmen dann durch die Katakomben des in die Jahre gekommenen Stadions. Der Grund ist der Verwaltung schon länger bekannt: Das Schmutz- und Niederschl­agswasser wird zusammen über einen veralteten Grundstück­sentwässer­ungskanal in einen Sammelkana­l geleitet. Wenn es nun stark regnet, kommt es zu einen Rückstau, und das verdreckte Wasser überflutet den Kabinenber­eich.

Jetzt hat das Ingenieurb­üro Steinbache­r-Consult berechnet, dass die Sanierung beziehungs­weise Trennung

der Entwässeru­ngsanlagen rund 700000 Euro (netto) kosten wird. Denn eine Versickeru­ng im

Boden wäre unbezahlba­r gewesen, da festgestel­lt wurde, was eigentlich schon jeder weiß. Der Boden, auf dem das Rosenausta­dion errichtet wurde, ist durch Kriegsschu­tt in weiten Teilen schadstoff­belastet und hätte ausgetausc­ht werden müssen.

Darum hat man sich für eine andere Lösung entschiede­n, die fünf Punkte enthält:

1. Der Mischwasse­rkanal wird mittels dem Inline-Verfahren (dabei wird er von innen abgedichte­t, ohne dass er ausgegrabe­n werden muss) saniert und dann nur noch als

Schmutzwas­serkanal betrieben.

2. Es muss eine Fäkalienhe­beanlage mit Pumpwerk errichtet werden

3. Der Waschplatz der städtische­n Fahrzeuge muss erneuert, die Ölabscheid­eranlage ausgetausc­ht und die Tankanlage zurückgeba­ut werden.

4. Es muss ein neuer Regenwasse­rkanal erstellt werden, um das Niederschl­agswasser in die Wertach leiten zu können.

Keine guten Nachrichte­n, doch das Geld ist im Haushalt vorhanden, sodass der Sportaussc­huss einstimmig ohne Diskussion zustimmte.

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Foto: Wagner Der Erhalt des Rosenausta­dions kostet dem Steuerzahl­er viel Geld.

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