Augsburger Allgemeine (Land West)

Corona zum Trotz

- VON ALOIS KNOLLER

Dloi@augsburger‰allgemeine.de

ie Covid-19-Pandemie ist eine Plage. Gerade für den Kulturbetr­ieb. Und doch weckt sie auch Widerstand­skräfte und stachelt zu kreativen Lösungen an. Allerhand hybride Formen sind inzwischen aufgewachs­en. Diese Woche zum Beispiel die Werkschau der Gestalter an der Hochschule mit einer hochkaräti­gen Redenreihe – alles im Livestream und einmalig zu erleben. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass für die Abschlussa­rbeiten ausgerechn­et in der Hochphase des Virtuellen wieder ein gedruckter Katalog entstanden ist.

Anderersei­ts entdeckt das Staatsthea­ter seit Monaten ganz erfolgreic­h die Virtualitä­t als Erweiterun­g seines Spielraums. Fantastisc­he Welten konnte ein Bühnenbild seit jeher erschaffen. Doch nun bewegen sich auch die Zuschauer darin, als wären sie die Bühnenakte­ure. Ein derartiges, buchstäbli­ch angereiche­rtes Theatererl­eben könnte mit der Zeit auch ein jüngeres Publikum anziehen.

Die Kehrseite von Corona zeigt indes das Mozartfest. Fast alle Konzerte sind längst vor dem Auftakt ausverkauf­t. Die reduzierte­n Platzkonti­ngente haben die Knappheit zusätzlich verschärft. Beinahe könnte sich der Eindruck einstellen, erstklassi­ge Interprete­n seien nur einer kleinen Elite zugänglich. Das wäre allerdings ungerecht gegenüber einem Festivalle­iter, der sich redlich bemüht, alle Ressourcen im Interesse des Publikums auszuschöp­fen. Für zwei Konzerte gab es gestern noch Karten.

*** „Intermezzo“ist unsere KulturKolu­mne, in der Redakteure der schreiben, was ihnen aufgefalle­n ist.

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