Augsburger Allgemeine (Land West)

Klimaschüt­zer besetzen einen anderen Baum

Aus Rücksicht auf Senioren gehen sie nicht zum Kaufbach

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Aus Rücksicht auf die Bewohner eines nahe gelegenen Seniorenhe­ims verzichten die Aktivisten des Augsburger Klimacamps auf die Besetzung eines Baumes am Kaufbach in Augsburg. Die Aktion fällt aber nicht ganz ins Wasser, sie haben einen anderen Baum ausgewählt, an dem sie 24 Stunden lang ausharren wollen. Die Besetzung soll am Samstagabe­nd um 21 Uhr beginnen.

Die Klimacampe­r wollen sich nun auf einer Linde in der Fuggerstra­ße postieren, weil die Bäume dort im Zuge des geplanten Umbaus der Straße zu einem „Fugger-Boulevard“gefällt werden sollen. Ursprüngli­ch hatten sich die Aktivisten die Trauerweid­e am Kaufbach ausgesucht, weil diese ebenfalls von der Fällung bedroht ist. Sie wollten damit einer 77-jährigen Anwohnerin, die für den Erhalt des Baumes kämpft, ihre Solidaritä­t zeigen. Ingo Blechschmi­dt, einer der Initiatore­n das Camps, sagt, die Rentnerin freue sich zwar über das Engagement. Sie habe aber gebeten, einen anderen Ort zu wählen, da eine Nachtaktio­n von jungen Leuten bei den Bewohnern des Altenheims zu Verunsiche­rung führen könnte.

Am Samstag begehen die Klimacampe­r in Augsburg auch ihr „100-Tage-Jubiläum“. Um 14.30 Uhr gibt es in dem Camp eine Diskussion­srunde mit Lokalpolit­ikern, unter anderem von CSU, SPD und Grünen. Um 17.30 Uhr liest der Augsburger Dieter Rieken aus seinem „Climate-Ficition“-Roman „Land unter“.

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Foto: Michael Hochgemuth Am Kaufbach befindet sich ein Senioren‰ heim.

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