Augsburger Allgemeine (Land West)

Warum gerade so viel gezählt wird

Ach so! Wegen der Corona-Krise beschäftig­en sich viele Menschen mit Zahlen. Hier erfährst du, was die uns verraten

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50, 4000, 100 000: Immer wieder hören wir in den Nachrichte­n von neuen Zahlen. Sie sind wichtig, um mehr über die Corona-Krise zu erfahren. Wir erklären, was die Zahlen bedeuten und wo sie herkommen.

Stellt etwa eine Ärztin fest, dass ihr Patient sich mit dem Coronaviru­s angesteckt hat, muss sie das dem Gesundheit­samt in ihrer Region mitteilen. Von solchen Ämtern gibt es mehrere hundert. Sie sammeln die Zahlen für ihre Region und geben sie weiter an das Robert-Koch-Institut. Die Mitarbeite­r dort fassen die Zahlen zusammen. Das Ergebnis veröffentl­ichen sie täglich im Internet.

Wie viele Leute haben sich an einem Tag neu angesteckt? Das ist eine Zahl, auf die viele Menschen schauen. Ende März gab es in Deutschlan­d über 6000 Neuansteck­ungen. Dann ging die Zahl stark zurück. Jetzt ist sie wieder auf über 4000 gestiegen. Auch die Frage nach der Inzidenz interessie­rt viele. Dafür rechnet man aus: Wie viele von 100 000 Menschen haben sich in den vergangene­n sieben Tagen neu angesteckt? Waren es an einem Ort mehr als 50, werden meist strengere Regeln erlassen. Die Bewohner dürfen etwa nicht mehr überall in Deutschlan­d hinreisen.

Wer etwas über die Inzidenz weiß, kann gezielt entscheide­n, wo strengere Regeln nötig sind. So will man verhindern, dass sich das Virus schnell weiterverb­reitet. Doch oft ergibt es wenig Sinn, nur auf eine Zahl zu achten. Darauf machte nun noch mal der Chef des Robert-KochInstit­uts aufmerksam. Schaut man nur auf die Zahl der Neuansteck­ungen, kann das bedrohlich wirken. Allerdings verlaufen viele dieser Ansteckung­en sehr mild. Viele Leute werden also nicht schwer krank. Es müssen gerade weniger Patienten im Krankenhau­s behandelt werden als im Frühjahr.

Die Zahlen sind deshalb eine von vielen Möglichkei­ten, die das Robert-Koch-Institut nutzt. Die Mitarbeite­r schauen sich zusätzlich zum Beispiel Studien von Forschern an. Aus allen Informatio­nen zusammen entwickelt das Institut dann Empfehlung­en

an die Regierung, wie die Gesundheit der Menschen am besten geschützt werden kann.

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Fotos: dpa Kanzlerin Angela Merkel sprach mit den Bürgermeis­tern und Bürgermeis­terinnen großer Städte.
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Masken verhindern, dass sich Viren in der Luft stark ausbreiten. In mehreren deutschen Großstädte­n steigen die Infek‰ tionszahle­n aber gerade wieder an.

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