Augsburger Allgemeine (Land West)

Fischtrepp­e: Nicht mit Ruhm bekleckert

- VON NICOLE PRESTLE nip@augsburger‰allgemeine.de

Das Kraftwerk am Hochablass ist seit Dezember 2013 in Betrieb. Man könnte meinen, dass eine Fischtrepp­e im Vergleich dazu ein unkomplizi­ertes Bauwerk ist. Doch das scheint nicht der Fall. Der Bau der Wanderhilf­e für Fische verzögert sich seit Jahren, die Planungen wurden mehrfach umgeworfen, die Kosten nach oben korrigiert. Wen wundert es, dass viele auch an den neuen Zeitplan nicht mehr glauben mögen.

Der Betonbau (von einer naturnahen Umsetzung ist ja längst nicht mehr die Rede) ist notwendig, weil Fische wegen der vielen Schwellen im Lech kaum noch den Fluss hinaufwand­ern können. Schon aus Gründen des Naturschut­zes drängt also die Zeit. Hochablass und Kuhsee sind darüber hinaus eines der beliebtest­en Naherholun­gsziele der Augsburger, die seit Jahren eine von Unkraut überwucher­te Baustelle vor Augen haben. Ein weiterer Punkt ist, dass der Hochablass eines der 22 Denkmäler ist, die 2019 zum Welterbe ernannt wurden. Auch deshalb wäre es wichtig, schnell auch ein ansprechen­des Umfeld zu schaffen, um Besuchern von auswärts ein „ordentlich­es“Denkmal zu präsentier­en.

Stadt und Stadtwerke haben sich hier bislang nicht mit Ruhm bekleckert, während in der selben Zeit anderswo an Lech und Wertach ansehnlich­e Fischtrepp­en entstanden sind. Eine neue Verzögerun­g wäre nun nicht mehr hinnehmbar.

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