Augsburger Allgemeine (Land West)
Im Bel Mare gibt es indische Spezialitäten
Topfgugger In der Clubgaststätte des Gersthofer Tennisclubs kommen Liebhaber der indischen Küche auf ihre Kosten
Gersthofen Balbir Saini steht mit seiner leuchtend gelben Schürze am Herd in der Küche des Ristorante Bel Mare in Gersthofen. Einen großen Topf hat er bis zum Rand gefüllt mit Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Kurkuma, Koriander, Salz, Pfeffer und Tomaten. Es liegt ein würzig süßlicher Duft in der Luft. „Das wird die Grundsoße für die indischen Gerichte“, erzählt er.
Liebhaber der indischen Küche kommen bei ihm auf ihre Kosten. Zu Saini geht man aber auch gerne auf ein Bier oder eine Holzofen-Pizza und muss auch nicht auf Wiener Schnitzel, Rumpsteak oder Boeuf Stroganoff verzichten. Saini stammt aus dem indischen Bundesstaat Punjab. 1979 kam er als junger Mann mit 25 Jahren nach München und lernte dort in einer Pizzeria den Beruf des Kochs. Er führte 22 Jahre das Restaurant Bürgerhaus in der Gablinger Siedlung und ist seit zwölf Jahren der Pächter des Club-Restaurants des TC Rot-Weiß Gersthofen.
Heute ist er längst heimisch im Schwäbischen und wohnt mit seiner Familie in Gersthofen, reist aber regelmäßig nach Indien zu seinen vier Geschwistern. „Heuer klappt es aufgrund von Corona nicht mit der Reise“, bedauert er.
Für unsere Serie „Topfgugger“hat Saini das beliebte Chicken-Curry zubereitet. „Ein Rezept habe ich dafür nicht“, lacht Saini. Er kocht die indischen Spezialitäten aus dem Bauch und den Erinnerungen an seine orientalische Heimat heraus. Zu Hause lässt sich das Curry leicht nachkochen. Die einzige Hürde dürfte die Besorgung des indischen Gewürzes Garam Masala sein. Es ist jedoch in Gewürzläden oder asiatischen Lebensmittelgeschäften erhältlich. „Ohne Garam Masala wird das Essen nicht indisch schmecken“, verrät Saini. Das Gewürz ist eine wärmende Mischung aus schwarzem Pfeffer, Gewürznelken, Kreuzkümmel, Muskat, Zimt, Kardamom,
Chili, Ingwer, Safran, Koriander und Fenchel. Es verleiht eine leichte, angenehme Schärfe.
Dazu gibt man ordentlich Zwiebeln, Knoblauch, frischen Ingwer, Tomaten, Curry, frischen oder gemahlenen Koriander, Salz und Pfeffer. Gut eine Stunde lässt man die Zutaten köcheln, bevor alles zu einer cremigen Soße püriert wird. „Im Anschluss gebe ich noch eine klein geschnittene gelbe Paprika mit hinein und lasse alles zusammen nochmals kurz auf dem Herd.“Die Hähnchenbrustfilets wäscht der Koch gründlich, schneidet sie in grobe Stücke, würzt sie mit Salz und Pfeffer und brät sie in Butterschmalz durch.
Das fertige Fleisch wird mit der Soße vermengt. Vor dem Servieren garniert Saini das Gericht noch mit Blattpetersilie und gehackten Mandeln.
Naan, das indische Fladenbrot, bereitet Saini ganz einfach aus Pizzateig zu. „Dazu verwende ich Wasser, Mehl, Salz, Olivenöl und etwas Hefe.“Den Ofen muss man auf höchster Stufe vorheizen, ideal sind 300 Grad. Der Teig wird flach ausgerollt und bevor man ihn in den Ofen gibt nochmals Olivenöl drauf gegeben. „Das gibt eine schöne Farbe.“Nach nur wenigen Minuten ist das fluffige Naan-Brot fertig und man kann es mit dem Chicken-Curry genießen.
Topfgugger