Augsburger Allgemeine (Land West)
Jetzt ist die Talstraße an der Reihe
Kanalerneuerung Seit 2016 wird in Hegnenbachs Ortsmitte gebaut. Nun ist ein Ende der Arbeiten in Sicht. Ein anstehendes Gerichtsverfahren dürfte aber noch länger dauern
Hegnenbach Lange mussten die Hegnenbacher auf einer Dauerbaustelle leben. Die Arbeiten an Kanal und Straßen in der Ortsmitte ziehen sich seit 2016 hin. Doch nun ist ein Ende in Sicht: Vor einigen Tagen begann ein Trupp der Thannhausener Firma LS Bau mit den Straßenbauarbeiten in der Talstraße. „Die Leute sehen uns sehr interessiert zu“, berichtete Polier Xhevair Terzija. Bürgermeister Florian Mair, der sich vor Ort über den Stand der Dinge informierte, ermutigte die Bauarbeiter, den Anwohnern Rede und Antwort zu stehen: „Die Bürger sollen jederzeit kommen können, wenn sie Fragen und Anliegen haben.“
Im Rahmen der Dorferneuerung wurde das marode Kanalsystem im Dorf erneuert, doch das war wegen des torfigen Untergrundes mit unerwarteten Schwierigkeiten verbunden. Dies hatte wiederum zu Verzögerungen und hohen Mehrkosten geführt: Statt 2,3 Millionen Euro, wie ursprünglich veranschlagt, hat die Gemeinde Altenmünster inzwischen bereits 3,3 Millionen Euro für die Kanalsanierung ausgegeben. Weil einige Anwohner Schäden durch die Erschütterungen beim Spundwandbau geltend machen, ist ein Rechtsstreit anhängig. Ein Gutachten dazu wird bis Ende des Jahres erwartet. Das anschließende Gerichtsverfahren dürfte sich noch eine ganze Weile hinziehen.
So lange wollten Gemeinderat und Verwaltung die Hegnenbacher aber nicht mehr warten lassen. Deshalb sollen noch in diesem Herbst die Talstraße, die Pfarrer-SchmidGasse und die Ganghoferstraße wiederhergestellt werden. Dass das Angebot der beauftragten Baufirma mit 1,56 Millionen Euro um gut eine halbe Million Euro unter der veranschlagten Summe liegt, freut Bürgermeister Mair angesichts der vielen Kostensteigerungen für das Hegnenbacher Projekt.
Er hat darüber hinaus einen weiteren Grund zur Freude: Die Lechwerke AG (LEW) baut die Dachständer für die Stromversorgung in Hegnenbach ab, obwohl nicht die erforderlichen 90 Prozent der Einwohner dem zugestimmt hatten.
Anderer Bereich kann noch nicht fertiggestellt werden
Die Gemeinde hatte darauf gedrängt, die Kabel im Zuge der anstehenden Bauarbeiten unter die Erde zu verlegen, um die frisch asphaltierten Straßen nicht in Kürze wieder aufreißen zu müssen.
Noch nicht endgültig fertiggestellt werden kann der Bereich um die Kreuzung Zusamzeller Straße/ St.-Georg-Straße, der Gegenstand der aktuellen Rechtsstreitigkeiten ist. Doch auch die Anwohner dort können auf Verbesserung ihrer Situation hoffen, wie Florian Mair sagt: „Wir denken darüber nach, provisorisch eine dünne Asphaltschicht aufbringen zu lassen, die sich nach Abschluss des Gerichtsverfahrens leicht wieder entfernen lässt.“