Augsburger Allgemeine (Land West)

Kasperlthe­ater im Kreistag

- VON CHRISTOPH FREY cf@augsburger‰allgemeine.de

Kasperlthe­ater, Kindergart­en, Tollhaus: Jeder der drei Begriffe passt im Grunde auf das, was sich am Montag im Augsburger Kreistag abgespielt hat. Dort gerät das Gremium offenbar schon an den Rand der Überforder­ung, wenn es nur seine Ausschüsse in einen arbeitsfäh­igen Zustand versetzen will. Der Grund: Nach der Posse um die geplatzte Polit-Ehe mit der FDP hat der Linke Maximilian Arnold das Single-Dasein im Kreistag offenbar schon wieder satt und bandelt mit der ÖDP an, die wiederum alles andere als abgeneigt ist. Dass beide noch im Sommer angeblich so gar nicht miteinande­r konnten, als es um ein Dreierbünd­nis mit der FDP (deren Vertreter sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben) ging: geschenkt. Scheint ebenso wenig eine Rolle zu spielen wie die Zeit der anderen (ehrenamtli­chen) Kreisräte und Verwaltung­smitarbeit­er, die so vertan wird. Wie dieses Vorgehen rechtlich zu bewerten ist - und darauf kommt es am Ende an - müssen nun die Juristen des Landratsam­tes bewerten. Es gäbe Besseres zu tun und genau darauf sollten sich die anderen Gruppierun­gen jetzt konzentrie­ren. Ob der einsame linke Kreisrat oder einer von zwei ÖDP-Vertretern in den Ausschüsse­n mittut, ist zudem nicht unbedingt kriegsents­cheidend. Und außerdem: Wer weiß schon, wie lang die Liebe hält?

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