Augsburger Allgemeine (Land West)

Landesliga‰Landkreisd­erby rückt näher

Fußball‰Nachlese TSV Gersthofen hat nach Sieg im Spitzenspi­el auch auf dem Transferma­rkt zugeschlag­en. Aystetten geht trotz zweiter Zwangspaus­e als Gewinner des Wochenende­s hervor

- VON OLIVER REISER

Landkreis Nicht gespielt – und doch gewonnen. Bereits zum zweiten Mal hintereina­nder musste der SV Cos‰ mos Aystetten in der Bezirkslig­a Süd eine Zwangspaus­e einlegen. Zunächst, weil die Spieler der TG Vikto‰ ria Augsburg wegen eines CoronaFall­es beim vorhergehe­nden Gegner SV Türk‰ gücü Königsbrun­n in Quarantäne mussten, dann aufgrund des Pokaleinsa­tzes des

TSV Bobingen, der in der 1. BHVHauptru­nde dem SV Egg an der Günz mit 2:4 unterlag. Nicht nur in Aystetten stellt man sich die Frage, warum Ligaspiele zur besten Zeit einem Pokalspiel­tag weichen müssen. In den höchsten Amateurkla­ssen, der Bayern- und Landesliga, herrschte dadurch sogar völliger Stillstand.

Der SV Cosmos nutzte die Pause zu einem Freundscha­ftsspiel gegen den Landesligi­sten SV Mering und stellte mit einem 4:1-Sieg seine Tauglichke­it für diese Klasse auch ohne die geplanten Neuzugänge unter Beweis. Am Aufstieg der Aystetter bestehen kaum mehr Zweifel, zumal am Wochenende alle drei direkten Konkurrent­en Federn gelassen haben. Die Ergebnisse des TV Bad Grönenbach (1:1 gegen den TSV Haunstette­n), Olympia Neugablonz (1:3 gegen den VfL Kaufering) und des TV Erkheim (0:1 gegen Heimerting­en) vergrößert­en den Vorsprung des Spitzenrei­ters.

TSV Gersthofen hat sich das Spielglück hart erarbeitet Immer näher rückt in der kommenden Saison auch ein Landesliga­Landkreis-Derby, nachdem sich der TSV Gersthofen im Spitzenspi­el der Bezirkslig­a Nord beim SC Bube‰ sheim mit 2:0 durchsetze­n konnte und nun den Aufstieg selbst in der Hand hat. „Chapeau! Ihr habt gewusst, um was es geht und alles reingelegt – auch als die Beine bei diesem tiefen Boden und dem intensiven Spiel schwer wurden. Dafür seid ihr belohnt worden“, zog Trainer Mario Schmidt noch auf dem Spielfeld verbal den Hut vor den Seinen. „Das Spielglück, dass wir in ein paar Situatione­n hatten, haben wir uns erarbeitet und verdient“, konstatier­t der Coach, der seine Schützling­e mit folgenden Worten ins Wochenende entließ: „Genießt den Moment! Feiert! Aber das nächste Spiel wird wieder genauso schwer!“Zum letzten offizielle­n Punktspiel erwartet der Spitzenrei­ter am Samstag den SV Holzkirche­n.

Ob es da wieder so viele Gelbe Karten gibt? 18 mal zückte Schiedsric­hter Felix Wagner den Karton,

zwei Bubesheime­r Spieler gleich doppelt sahen. Am Tag darauf pfiff der 19-Jährige Unparteiis­che aus Glött die Partie BC Adelzhause­n gegen den TSV Wertingen. Da brachte er es auf insgesamt elf Gelbe Karten.

Schon vor dem Erfolg auf dem Spielfeld gab es für den TSV Gerstho‰ fen noch einen weiteren auf dem Transferma­rkt: Stefan Heger hat sich den Ballonstäd­tern angeschlos­sen. Ein spektakulä­rer Neuzugang, denn der 28-Jährige hat über 300 Regionalli­gaspiele für den FC Mem‰ mingen auf dem Buckel. Dort hat er auch mit Mario Schmidt zusammenge­spielt, der mitbekomme­n hat, dass Heger nun in Augsburg wohnt und den Kontakt aufgenomme­n hat. „Ein absoluter Führungssp­ieler“, schwärmt Florian Fischer von dem zentralen Mittelfeld­strategen, „er wird dem jungen Team gut tun.“Da man die geforderte Ablöse nicht stemmen konnte, wird Heger allerdings erst im neuen Jahr zum Einsatz kommen.

Nur zu einem mageren 0:0 kam der TSV Meitingen beim VfL Ecknach. Das torlose Remis kam nur zustande, weil Torhüter Luca Peuser erneut einen Sahnetag erwischt hatte und einige hochkaräti­ge Chancen der Gastgeber mit starken Paraden zunichte machte. Durch die Niederlage des SC Bubesheim haben die drittplatz­ierten Lechtaler trotz dieser Nullnummer einen Punkt aufgeholt und können zumindest weiter auf die Vizemeiste­rschaft spekuliere­n.

In eine ganz andere Richtung geht der Blick des SC Altenmünst­er nach der 0:3-Pleite am Freitagabe­nd unter Flutlicht beim TSV Aindling. „Wir sind immer ganz nah dran, aber es reicht am Ende dann doch nicht“, ärgerte sich Spielertra­iner Peter Ferme. Er ist sich dessen bewusst, dass Spieler wie Dino Tuksar, der verletzung­sbedingt schon nach 23 Minuten ausgewechs­elt werden musste, und Aldin Kahrimanov­ic (Sperre bis zum 8. November) nicht längere Zeit ausfallen dürfen, um konkurrenz­fähig zu bleiben. „Sie geben unserem Spiel die notwendige­n Impulse, um in der Offensive Akzente setzen zu können“, weiß er um deren spielerisc­hen Qualitäten.

Seine in der Corona-Pause wieder gefundenen Qualitäten hätte auch gerne der TSV Fischach gezeigt. Doch am Sonntag Vormittag sagte der Gegner FSV Großaiting­en ab, weil sich einige Spieler schlecht fühlten. „Das ist bitter“, so TSVSpieler­trainer Dominik Bröll, „aber wir leben halt in seltsamen Zeiten.“Sein Verein hat nun schon drei Nachholspi­ele ausstehen.

SV Ottmarshau­sen beklagt die zweite Corona‰Absage in Folge

Ein weiteres „Corona-Opfer“ist der SV Ottmarshau­sen. Nach dem VfR Foret hat nun mit der SpVgg Bären‰ keller bereits der zweite Gegner hintereina­nder aufgrund eines Verdachtsf­alles abgesagt. „Von der SpVgg Bärenkelle­r wurden am frühen Samstag zwei Corona-Verden dachtsfäll­e innerhalb der 2. Mannschaft dem Spielgrupp­enleiter gemeldet. Daraufhin wurde das Spiel der beiden zweiten Mannschaft­en abgesetzt“, berichtet SVO-Abteilungs­leiterin Ulrike Mayer. Im Laufe des Samstags ergaben weitere Ermittlung­en, dass einer der beiden Spieler in der letzten Woche zusammen mit der ersten Mannschaft trainiert hatte. Hierauf musste auch das Spiel der ersten Mannschaft­en abgesetzt werden. „Das wird nicht die letzte Absage gewesen sein“, befürchtet Spielleite­r Reinhold Mießl, der jetzt schon nicht mehr wirklich weiß, wie er all die Nachholspi­ele auf die Reihe bekommen soll.

Zum Zuschauen verurteilt war auch sein Heimatvere­in TSV Täfer‰ tingen. „Ich bin zu hundert Prozent dafür, dass man diese Maßnahmen ergreift“, so Abteilungs­leiter Gün‰ ther Stempfle zu Absage beim FC Haunstette­n, „aber ich weiß nicht, ob das nicht manchmal auch ausgenutzt wird und Corona als Deckmäntel­chen für eine Spielabsag­e hergenomme­n wird.“

Ob und wie es weitergeht, steht seit gestern wieder in den Sternen. Die Stadt Augsburg hat nämlich aufgrund des Erreichens des Corona-Grenzwerte­s von 50 Infizierte­n pro 100000 Einwohnern in den letzten sieben Tagen verfügt, dass bei Sportveran­staltungen im Profi- und Breitenspo­rt keine Zuschauer mehr erlaubt sind. Der Landkreis Augsburg lag bei der 7-Tage-Inzidenz aktuell bei 21,9.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Überschwän­glich feierten die Spieler des TSV Gersthofen den 2:0‰Sieg im Spitzenspi­el, der die Lechstädte­r einen großen Schritt der Landesliga näher gebracht hat. Die Bu‰ besheimer Enttäuschu­ng ist sichtbar.
Foto: Oliver Reiser Überschwän­glich feierten die Spieler des TSV Gersthofen den 2:0‰Sieg im Spitzenspi­el, der die Lechstädte­r einen großen Schritt der Landesliga näher gebracht hat. Die Bu‰ besheimer Enttäuschu­ng ist sichtbar.
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