Augsburger Allgemeine (Land West)
Zoo hat Tierschutz-Problem
Als Zoodirektorin Barbara Jantschke 2002 in Augsburg ihren Dienst antrat, herrschten Krisenzeiten. Damals war die ZooGesellschaft überschuldet. Der Zoo brauchte auch eine neue Betriebserlaubnis. Mehrere Tiergehege hatten große Mängel. Diese schwere Misere hat der Zoo hinter sich. Doch jetzt müssen neue Herausforderungen bewältigt werden.
Die Vorschriften beim Tierschutz wurdenzuletzt deutlich strenger. In Augsburg hat man die Liste der Auflagen konsequent abgearbeitet. Die Giraffenanlage wurde modernisiert, zuletzt kam der Neubau des Elefantenhauses, um die Dickhäuter dauerhaft zu halten. Jetzt wäre die Schimpansenanlage an der Reihe gewesen.
Allerdings gibt es ein großes Investitionsproblem: In der CoronaKrise sind die Besuchereinnahmen des Zoos eingebrochen. Damit fehlt das Geld für dringende Modernisierungen. Diese neue Misere kann man aber nicht der Zooleitung anlasten, die gute Arbeit leistet und in normalen Zeiten für Besucherrekorde sorgt.
Im Sinne des Tierschutzes ist zu hoffen, dass eine Finanzierungshilfe aus öffentlichen Töpfen möglich wird – auch wenn die Stadt wegen der Folgen von Corona selber knapp bei Kasse ist und der Freistaat sich bislang nicht in der Pflicht sieht, den Zoos zu helfen.