Augsburger Allgemeine (Land West)
Das Maß muss für alle gelten
Eines ist vielen Corona-Regeln inzwischen gemeinsam: Sie werden wieder öfter hinterfragt. War es zu Beginn der Pandemie oft die Wirksamkeit der Alltagsmaske, sind es aktuell Sperrstunden oder Ausschankverbote von Alkohol zu einer bestimmten Uhrzeit.
Doch die Infektionszahlen zeigen in eine andere Richtung. Vielleicht wird in ein paar Wochen niemand mehr nach einer Sperrstunde fragen, weil ohnehin kaum noch öffentliches Leben möglich ist. Um einen zweiten Lockdown zu verhindern, wird von uns Bürgern verlangt, sich an die Regeln zu haltenohne Wenn und Aber.
Das Gleiche können wir aber auch von unseren Behörden verlangen. Wenn diese nur von einem positiven Testergebnis wissen, und sei es auch ein zweifelhaftes, können sie die Quarantänevorschriften nicht aufheben. Sie müssen davon ausgehen, dass der CoronaTest sehr wohl richtig angeschlagen hat und die Betroffenen das Virus weiterverbreiten könnten. Handelten sie anders, gebe es zu Recht Vorwürfe. Dieser Gefahr will sich einerseits das Gesundheitsamt nicht aussetzen. Gleichzeitig schützt es damit die Bürger im Landkreis.
So bitter eine Quarantäne für die Betroffenen vor allem in speziellen Lebenssituationen sein kann. Mehr Sicherheit geben da in Zukunft nur noch bessere Tests.