Augsburger Allgemeine (Land West)

AVV schließt Sicherheit­slücke

Panne Hacker hatten Zugriff auf Kundendate­n. Der Augsburger Verkehrsve­rbund informiert­e seine Fahrgäste nun über die Folgen

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Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbu­nd (AVV) informiert seine Fahrgäste jetzt online umfangreic­h über mögliche Folgen eines Vorfalls im September 2020. Wie berichtet, hatte sich eine anonyme Hackergrup­pe Zugang zur AVV-Kundenkart­en-Datenbank verschafft und Zugriff bekommen auf Zehntausen­de sensible Kundendate­n, darunter Adressen, Geburtsdat­en sowie Festnetzun­d Mobilnumme­rn.

Betroffen sein könnten nach Auskunft des Verkehrsve­rbundes Kundendate­n, die bei der Bestellung einer AVV-Kundenkart­e erhoben wurden. Sofern sie angegeben wurden, waren demnach unter anderem folgende Daten von Kundenkart­eninhabern in der Datenbank gespeicher­t: Name, Anschrift, Geburtsdat­um, Geschlecht, Telefonnum­mer und E-Mail-Adresse. Andere Informatio­nen,

wie beispielsw­eise Passwörter oder Bankdaten, sind nicht in der betroffene­n Datenbank gespeicher­t. Daten anderer Kunden des AVV, etwa Abo-Kunden, befanden sich nicht auf der Datenbank. „Auch Informatio­nen zu Nahverkehr­skunden von AVVPartner­n, etwa den Augsburger Stadtwerke­n, der DB Regio AG oder der Bayerische­n Regiobahn, wurden auf der Datenbank nicht gespeicher­t“, heißt es vom AVV.

Gegenüber unserer Redaktion sagte die Hackergrup­pe, die sich „LeaksDev“nennt, man habe mit der Veröffentl­ichung der Schwachste­lle erreichen wollen, dass die Datenlücke geschlosse­n werde. Ein Mitglied der Gruppe sagte unserer Redaktion, man versuche, Schäden bei Privatpers­onen zu vermeiden und distanzier­e sich von betrügeris­chen Aktivitäte­n. AVV-Geschäftsf­ührer Andreas Mayr sagt, man habe keine Anhaltspun­kte dafür, „dass die Daten dieser Fahrgastgr­uppe für missbräuch­liche Zwecke verwendet wurden bzw. werden“. Man bitte die Kunden aber um erhöhte Aufmerksam­keit, insbesonde­re beim Empfang verdächtig­er Mails. Man soll etwa bei Links oder Dateianhän­gen in verdächtig­en Mails oder von unbekannte­n Absendern vorsichtig sein. „Wir weisen vorsorglic­h darauf hin, dass der AVV per E-Mail weder Passwörter noch Bankverbin­dungen abfragt.“

Mayr betont, man nehme den Vorfall ernst. Der AVV habe die Sicherheit­slücken am betroffene­n Kundenkart­ensystem geschlosse­n und Maßnahmen ergriffen, um den Schutz personenbe­zogener Daten weiter zu erhöhen.

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