Augsburger Allgemeine (Land West)

Verfolger wollen nicht mehr straucheln

Kreisliga Augsburg Vor dem letzten offizielle­n Spieltag möchte der SSV Anhausen den zweiten Tabellenpl­atz nicht mehr hergeben. Die Verfolger haben unangenehm­e Aufgaben

- VON NICOLAI VRAZIC

Landkreis In der Saison 2005/2006 spielte der SSV Anhausen letztmalig in der Fußball-Bezirkslig­a. Als Tabellenzw­eiter der Kreisliga Augsburg könnten sich Spielertra­iner Benedikt Schmid und Martin Wenni in diesem Jahr folglich in die Geschichts­bücher eintragen. Auf dem Kobel beginnt indessen bereits das Rechnen.

● FC Königsbrun­n – SSV Anhausen Ganz neue Gefühle taten sich beim SSV Anhausen am vergangene­n Wochenende auf. Plötzlich schmerzte gar ein 0:0-Remis gegen die Bayernliga-Reserve des TSV Schwabmünc­hen. „Die Enttäuschu­ng war relativ groß – zwei verschenkt­e Punkte“, resümiert Spieler Benedikt Schmid. Nichtsdest­otrotz habe man ein gutes Spiel gezeigt, viel Ballbesitz und auch gute Chancen gehabt, diese aber eben nicht gemacht. Der Grund für die Enttäuschu­ng liegt selbstvers­tändlich auf der Hand: Der SSV rangiert aktuell auf Rang zwei und möchte diesen auf keinen Fall mehr hergeben. „Wir wollen die Hinrunde der Rückrunde jetzt ohne Niederlage für uns abschließe­n“, meint Schmid. „Sonst hätten wir uns die drei Auftaktsie­ge sparen können.“Zielstrebi­ge Worte des 29-Jährigen, der den Aufstieg in die Bezirkslig­a in diesem Jahr definitiv für möglich hält. Zum letzten Ligaspiel in diesem Jahr kann das Trainerges­pann Schmid & Martin Wenni zudem noch einmal auf 18 Mann zurückgrei­fen.

● FC Horgau – TSV Göggingen „Wir sind guter Dinge, an unsere Tugenden der Hinrunde anknüpfen zu können“, meinte Horgau-Spielertra­iner Franz Stroh vor Beginn der Hinrunde. Der 37-Jährige sollte damit auch Recht behalten. Personell bedingt hatte der Tabellenfü­hrer zwar im Landkreisd­erby gegen Dinkelsche­rben (2:4) den Kürzeren gezogen, doch besonders die letzten beiden Vorstellun­gen gegen Lagerlechf­eld und Kriegshabe­r (beide 4:0) haben für sich gesprochen. „Wir sind auf einem relativ stabilen Weg“, bestätigt Stroh. Besonders Maximilian und Michael Vogele sowie Fabian Tögel konnten endlich wieder an vergangene Leistungen anknüpfen. „Besonders für Fabian freut es mich, dass er zu alter Stärke gefunden und wieder Spaß am Fußballspi­elen hat“, meint der 37-Jährige. Am Platz an der Sonne herrscht also Ruhe und Gelassenhe­it. Dank eines Acht-Punkte-Vorsprungs fehlt nicht mehr viel zur Meistersch­aft. „Dennoch erwarten wir auch in Göggingen wieder ein heißes Eisen, ein 50:50-Spiel“, appelliert Stroh an seine Elf. „Sie punkten oder gewinnen auch gegen Spitzenman­nschaften.“Lediglich Peter Berger wird ausfallen.

● SpVgg Westheim – TSV Kriegsha‰ ber Wenn einem selbst der gegnerisch­e Trainer zum Sieg gratuliert, weiß man, dass es ein verdienter war. 3:0 schlug die Spielverei­nigung Aufsteiger Lagerlechf­eld auf dem Kobel. Trainer Haberkorn war dementspre­chend gut gelaunt: „Wir haben über 90 Minuten ein wirklich gutes Spiel gemacht. Der Sieg war auch in der Höhe verdient. Kompliment an die Mannschaft.“Voller Motivation und Tatendrang freut sich der 36-Jährige und Hobby-Mathematik­er nun auf die Aufgabe beim Tabellensc­hlusslicht. „Ein Sieg gegen Kriegshabe­r macht den Sieg gegen Lagerlechf­eld doppelt so wertvoll. Dann stehen wir rechnerisc­h mit eineinhalb Beinen auch im nächsten Jahr in der Kreisliga“, ist er fleißig am rechnen. Neben all den Glücksgefü­hlen aber auch etwas Bauchschme­rzen. Stefan Merk (Bandscheib­enprobleme) und Lukas Raunft fallen aus.

● TSV Zusmarshau­sen – SpVgg La‰ gerlechfel­d Ein Thomas Weber, wie man ihn selten erlebt. Trotz eines 2:2-Remis im Landkreisd­erby gegen den TSV Dinkelsche­rben war der 40-Jährige mächtig stolz auf seine Mannschaft. „Wir haben ein richtig starkes Match abgeliefer­t, auch wenn wir aufgrund der drückenden Überlegenh­eit in der ersten Hälfte einen Sieg verdient gehabt hätten. Die Jungs sind aktuell on fire“, war Weber begeistert. Doch diese sei nicht von ungefähr gekommen, stellt er klar. Seit Monaten mache der TSV eine Entwicklun­g durch, die allmählich Früchte trägt. So soll auch gegen den Aufsteiger wieder gepunktet werden, zumal Zusmarshau­sen nach der 0:4-Hinspielpl­eite noch eine Rechnung mit dem Tabellenna­chbarn offen hat.

● TSV Schwabmünc­hen II ‰ TSV Din‰ kelscherbe­n Im Gegenzug zollt auch Dinkelsche­rbens Coach Michael Finkel dem Gegner aus Zusmarshau­sen den nötigen Respekt. „Für uns war das eher ein glückliche­r Punkt. Wir haben viele Fehler gemacht, während Zus das wirklich gut gespielt hat und uns in der ersten

Hälfte deutlich überlegen war“, resümiert der 42-Jährige. Mit einem Last-Minute-Treffer hat der TSV zur Freude Finkels einen ganz wichtigen Punkt im Kampf um die oberen Ränge ergattert. Ganz so viel Freude bleibt beim Blick auf den kommenden Kontrahent­en aber leider nicht übrig. Mit der Bayernliga­Reserve des TSV Schwabmünc­hen wartet eine große Unbekannte. „Wir werden auf Kunstrasen spielen, sie haben in Anhausen einen Punkt geholt und sie sind eine junge spielstark­e Mannschaft, bei der man nie weiß, was kommt“, erklärt der 42-Jährige. Max Gschwilm und Simon Motzet werden verletzung­sbedingt passen müssen.

● TSV Täfertinge­n – SpVgg Langer‰ ringen Jetzt hatte es auch den TSV Täfertinge­n getroffen. Aufgrund eines Corona-Falls beim Gegner FC Haunstette­n fiel die Partie am vergangene­n Wochenende aus. „Das ist immer schlecht, wenn man mittendrin ein Wochenende aussetzen muss“, weiß Trainer Antonio Cuevas. Dennoch haben die freien Tage dem ein oder anderen angeschlag­enen Spieler ganz gut zu Gesicht gestanden. Mit frisch geladenen Tanks möchte der Aufsteiger nun weiter gegen den sofortigen Wiederabst­ieg kämpfen – auch wenn mit der SpVgg Langerring­en ein Aufstiegsa­spirant nach Täfertinge­n kommt. „Wir haben gegen Göggingen eine gute, zufriedens­tellende Leistung gezeigt, darauf lässt sich aufbauen. Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel und versuchen irgendwie die Punkte zu holen, um den Klassenerh­alt zu schaffen“, erklärt der 40-Jährige.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Die Verfolger des FC Horgau und des SSV Anhausen wollen nicht mehr straucheln. Zuletzt passierte dies Christian Wink vom TSV Zusmarshau­sen (links) und Julian Kugelbrey vom TSV Dinkelsche­rben, die nach einem 2:2‰Unentschie­den Punkte lassen mussten.
Foto: Marcus Merk Die Verfolger des FC Horgau und des SSV Anhausen wollen nicht mehr straucheln. Zuletzt passierte dies Christian Wink vom TSV Zusmarshau­sen (links) und Julian Kugelbrey vom TSV Dinkelsche­rben, die nach einem 2:2‰Unentschie­den Punkte lassen mussten.

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