Augsburger Allgemeine (Land West)

Wohnen, tagen, genießen und begegnen

Nach sechs Jahren Bauarbeite­n konnte die Kolping‰Stiftung Augsburg nun Jugendwohn­heim, Restaurant und Bistro & Café einweihen

- VON JULIA PAUL

Im Jahr 1852 war der Priester Adolph Kolping in Augsburg unterwegs, genauer gesagt in der direkten Nachbarsch­aft zum heutigen Kolpinghau­s. Nach einer Versammlun­g im Kleinen Goldenen Saal des Jesuitenko­llegs hat er den Augsburger Gesellenve­rein, gegründet. Sieben Jahre später wurde die Katholisch­e Gesellenha­usstiftung, die heutige Kolping-Stiftung Augsburg, mit dem Gesellenha­us, dem heutigen Jugendwohn­heim, ins Leben gerufen. Nachdem dieses im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, hat man es in den 1950er-Jahren wieder aufgebaut. „Die letzte Sanierung fand dann Ende der 70er-Jahre statt. Inzwischen war die Gebäudesub­stanz allerdings marode und alt. Wir konnten kein modernes, zeitgemäße­s Wohnen mehr sicherstel­len, das dem heutigen Standard entsproche­n hätte“, erklärt Heinrich Lang, Geschäftsf­ührer.

So entstanden zwei Teilprojek­te innerhalb einer Maßnahme: 2014 wurde mit einem Ersatzneub­au für 76 Bewohner in der Jesuitenga­sse begonnen. Dazu erfolgten im Herbst desselben Jahres erste Abbrucharb­eiten und archäologi­sche Grabungen, im Folgejahr wurden dann die bestehende­n Gebäude vollständi­g abgerissen. Im April 2016 wurde der Rohbau fertiggest­ellt, im November das erste Teilprojek­t abgeschlos­sen. Anschließe­nd hat man von Juli 2017 bis Oktober 2020 die Gebäude in der Frauentors­traße grundlegen­d saniert. Dazu gehörte auch die Gastronomi­e, die Anfang der 80er-Jahre eröffnet und seitdem selbst von Kolping betrieben wurde. Bis heute ist sie ein wichtiger Teil des Kolping-Campus Augsburg – ebenso wie das Jugendwohn­en, das jungen Menschen in Ausbildung nicht nur eine Unterkunft, Verpflegun­g und pädagogisc­he Begleitung, sondern vielmehr ein Zuhause auswärts bietet.

Das Kolpinghau­s Augsburg hält neben Wohnheim, Kolpings Restaurant und dem Bistro & Café „2er“, das 2019 mit einem völlig neuen Konzept eröffnet wurde, aber auch Tagungsmög­lichkeiten für bis zu 250 Personen mit profession­ellem dazugehöri­gen Service zu attraktive­n Pauschalen bereit. Neben einem neuen Raumkonzep­t mit Aufenthalt­sund Konferenzr­äumen wurden vor allem auch Maßnahmen in den Bereichen Technik, Brandschut­z und Energieein­sparung umgesetzt.

Nun, nach sechs Jahren, geprägt von Bauarbeite­n, wurde der gesamte Gebäudekom­plex am Mittwoch, 14. Oktober, von Bischof Bertram Meier eingeweiht und gesegnet. Im Rahmen der Feierlichk­eiten äußerte auch Martina Wild, zweite Bürgermeis­terin der Stadt Augsburg, ihre Freude und beschrieb die Sanierungs­arbeiten als eine „Investitio­n nicht nur für Kolping, sondern für die Stadt Augsburg und die Jugendlich­en“.

Die Kolping-Stiftung Augsburg stellt nämlich knapp 250 Plätze für junge Menschen in schulische­r oder berufliche­r Ausbildung zur Verfügung. 100 davon werden an Bewohner während ihrer Ausbildung vergeben, alle anderen in Kooperatio­n mit der Stadt Augsburg an Berufsschü­ler, die Blockunter­richt in der Region haben, und mit der Handwerksk­ammer sowie den Innungen im Bereich der überbetrie­blichen Ausbildung.

Eine Investitio­n in die Zukunft Über 24 Millionen Euro hat die Kol‰ ping‰Stiftung Augsburg in die Zu‰ kunftssich­erung des Kolpinghau­ses investiert. Möglich war das vor allem durch die Förderung der Bundesagen‰ tur für Arbeit sowie die Unterstütz­ung durch das Bistum Augsburg. Auch der Freistaat Bayern, die Bayerische Lan‰ desstiftun­g und die aktion mensch ha‰ ben die Sanierung bezuschuss­t.

 ??  ?? Im sanierten Kolpinghau­s in der Augsburger Innenstadt können künftig wieder Familienfe­iern wie Hochzeiten und Geburtstag­e, aber auch Tagungen in angenehmer Atmosphäre stattfinde­n.
Im sanierten Kolpinghau­s in der Augsburger Innenstadt können künftig wieder Familienfe­iern wie Hochzeiten und Geburtstag­e, aber auch Tagungen in angenehmer Atmosphäre stattfinde­n.

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