Augsburger Allgemeine (Land West)
Hat Dinkelscherben ParkplatzProblem?
Wer in der Dinkelscherber Ortsmitte einen Parkplatz sucht, hat es oft nicht leicht. Immer wieder stößt das auf Kritik. Wo neue Parkplätze entstehen könnten
Dinkelscherben Einen freien Parkplatz in der Dinkelscherber Ortsmitte zu finden, das ist nicht leicht. Seit Jahren regen sich einige Bürger darüber auf. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde deshalb diskutiert, wo neue Parkplätze entstehen könnten. Eines vorweg: So schnell gibt es keine neuen Parkmöglichkeiten. Für Gesprächsstoff sorgte der Verkehr im Ort dennoch.
In den vergangenen drei Jahren verging keine Bürgerversammlung, bei der sich nicht über zu wenig Parkplätze im Ort beschwert wurde, sagte Bürgermeister Edgar Kalb im Gemeinderat. Weil nun bald wieder eine solche Versammlung ansteht, stellte er das Thema im Gremium zur Diskussion. Persönlich sehe er aber keinen großen Mangel an Parkplätzen. Einen Überblick darüber, wie viele es davon in der Ortsmitte derzeit gibt, präsentierte er dem Gremium:
● Burggasse Zum Ortszentrum erklärte Kalb in etwa die Fläche zwischen der Kreuzung am Marktplatz, der Pfarrkirche St. Simpert, dem Pfarrzentrum und dem Spital. Entlang der Burggasse finden sich demnach derzeit im unteren Bereich etwa acht und entlang des Spittals etwa zwölf Stellplätze.
● Auer Kirchweg Dort gibt es momentan etwa sieben Stellplätze. Zu brenzligen Situationen kommt es hier immer wieder, wenn Eltern ihre Kinder in den Kindergarten bringen wollen und keinen Stellplatz finden. Theoretisch denkbar wäre
Vergrößerung der Fläche für die Autos, erklärte Kalb. Damit könnten etwa sechs zusätzliche Parkplätze geschaffen werden. Bezieht man das Grundstück der Kirche mit ein, könnte man dort außerdem drei Behindertenparkplätze schaffen. Dort, wo sich derzeit ein Brunnen befindet. Dieser sei laut Kalb ohnehin seit Jahren nicht mehr in Betrieb.
● Spital Auf dem Grundstück der Spitalstiftung finden sich momentan zehn Parkplätze. Eigentlich sind diese nicht öffentlich, allerdings werde dort dennoch immer wieder alles zugeparkt, so Kalb. Theoretisch könnte die Fläche innerhalb des Spitalgeländes erweitert werden, damit dort noch mehr Autos parken können. Das müsste allerdings auch die Spitalstiftung wollen. Ebenso bräuchte es diese Zustimmung, wenn im Bereich nördlich des Spitals (In der Wanne) neue
Plätze geschaffen werden sollten. Insgesamt, so rechnete Bürgermeister Kalb vor, gebe es momentan 48 Stellplätze in diesem Zentrumsbereich. 21 davon liegen auf dem Grundstück des Spitals, an Gemeindestraßen sind es 27. Würde man das Potenzial voll ausschöpfen, könnten etwa 30 neue Stellplätze entstehen.
Darunter auch die drei Behindertenparkplätze auf dem Gelände der Kirche. Um alle neuen Stellplätze zu realisieren, bräuchte es nicht nur die Zustimmung der Kirche, sondern auch der Spitalstiftung. Die Gemeinde allein könnte lediglich im Bereich des Auer Kirchwegs und im Norden des Spitals neue Plätze schaffen.
Für Ulrich Fahrner (CSU) sind neue Stellplätze im Ortszentrum nicht notwendig: „Wer in Dinkelscherben bereit ist, 100 Meter zu Fuß zu gehen, hat auch kein Parkeine platzproblem.“Ähnlich sah das auch Willibald Gleich (CSU). Er regte an, dass auf dem Festplatz ausreichend Platz wäre. Dazu müsste im Gemeinderat eine Nutzungsänderung beschlossen werden. Paul Schreiber (UW14) sprach sich, wie einige andere Gemeinderäte, für die drei Behindertenparkplätze vor der Kirche aus. Peter Kraus (Freie Wähler) gab allerdings zu bedanken, dass die Stellplätze für das Pfarrzentrum eigentlich woanders liegen. Als das vor Jahren genehmigt wurde, seien die entsprechenden Stellplätze dafür am Sportzentrum ausgewiesen werden. Die Praxis heute zeige allerdings, dass dieser Plan nicht aufgehe. Schließlich ist das Sportzentrum einige hundert Meter entfernt.
Tobias Mayr (CSU) setzte sich vor allem für eine Lösung der Parkplatzsituation am Kindergarten und Pfarrzentrum ein. Immer wieder komme es dort zu brenzligen Situationen: „Wenn etwas passiert, müssen wir uns sagen lassen, dass das Thema lange bekannt ist“, sagte Mayr. Nun sei es an der Zeit, sich eine Lösung zu überlegen. Wie die aussieht, darüber wurde bei der jüngsten Sitzung allerdings nicht abgestimmt. Stattdessen ging es bei der Abstimmung um die Frage, ob der Markt sämtliche, theoretisch mögliche Parkplätze verwirklichen möchte. Klares Ergebnis der Abstimmung: Mit 17:1 Stimmen lehnte das Gremium den Antrag ab. Damit dürfte die Diskussion um neue Stellplätze im Ort aber noch lange nicht beendet sein.