Augsburger Allgemeine (Land West)
Start in die ElektroÄra mit WowEffekt
Der japanische Autohersteller Honda will mit dem kleinen Lifestyle-Auto namens „e“in die Zukunft vorstoßen
Jetzt startet auch Honda kräftig mit der Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte durch. Bis 2022 sollen alle Volumenmodelle zumindest mit einem Elektromotor ausgestattet sein. Den Anfang macht der e, der jetzt als Vorserienproduktion als erstes voll elektrisches Fahrzeug von Honda für Europa vorgestellt wurde. Für ihn haben sich die Japaner ein besonderes Konzept einfallen lassen, ein besonders emotionales.
Der Kleinwagen soll die Vision des Autos für das Jahr 2030 zeigen. Viel Wert wurde bei der Entwicklung laut Honda auf besonders hohe Effektivität bei Fahrten im urbanen Bereich gelegt, auf fortschrittliche technische Lösungen und ein eigenständiges Design, also ein LifestyleFahrzeug. Zeitlos modern, freundlich, knuffig, vertraut und markant soll er aussehen, vor allem auch durch die immer schwarze ElektroLadeklappe in der Motorhaube.
Der Wagen ist etwas kleiner als der bekannte Jazz, zeigt viel glatte Flächen und hat an den Vorder- und Hintertüren versenkte Griffe, die allerdings nicht sehr praktisch erscheinen.
Innen sollte Lounge-Atmosphäre entstehen, die schlicht wirkt. Was gleich auffällt, dass die Rücksitzlehne nur am Stück umklappbar, der Kofferraum zerklüftet und uneben und das Ladekabel unter dem Kofferraum gelagert ist. Hinten haben es große Personen nicht ganz leicht, einzusteigen. Vorne nehmen die Insassen bequem Platz und blicken neben viel Hartplastik und etwas Holzoptik auf eine Reihe von digitalen Bildschirmen, die das komplette
Armaturenbrett bedecken, gut ablesbar, selbsterklärend und extrem multifunktional sind. Der Kleinwagen verfügt sogar über einen eigenen WLAN-Hotspot und kameragesteuerte Außenspiegel, die auf innenliegende Bildschirme übertragen werden.
Doch jetzt zum Fahrverhalten: Quasi geräuschlos setzt sich der wendige Heckantrieb in Bewegung und bietet erstaunlich flotten Vortrieb, lässt sich leicht durch Kurven dirigieren, nicht nur wenn der perfekt funktionierende Lane-Assist eingeschaltet ist, federt angenehm und hinterlässt einen gelungenen Gesamteindruck, abgesehen von ein paar Klappergeräuschen.
35 kWh fasst die intelligent gesteuerte Batterie, was für 222 Kilometer reichen soll. Allerdings kann der Honda e nur einphasig mit maximal 56 Kilowatt geladen werden, was sich natürlich negativ auf die Ladezeiten auswirkt.
Intelligenz zeigt der Wagen übrigens auch beim Einparken, was, wenn man will, vollautomatisch funktioniert und dank des extrem geringen Wendekreises schnell passiert ist.
Einen „Wow-Effekt“will Honda mit dem e beim Käufer erzeugen. Die ersten Fahrzeuge sind ausgeliefert. Mal sehen, ob es klappt.