Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Uniklinik wird heute bestreikt
Auch Müllabfuhr und Kita-Mitarbeiter legen die Arbeit nieder
Trotz gestiegener Corona-Zahlen halten die Mitarbeiter am Universitätsklinikum Augsburg (UKA) an ihrem zweitägigen Warnstreik fest – allerdings in geringerem Umfang. Wie Verdi auf Anfrage mitteilt, werden ab dem heutigen Montag 170 statt der ursprünglich geplanten gut 200 Betten bestreikt. Der Ausstand beginnt nach der Nachtschicht um 6 Uhr und geht bis Mittwoch, 21. Oktober, ebenfalls 6 Uhr.
„Wir reagieren damit auf die veränderte Situation, wegen der im UKA eine weitere Covid-Intensivstation eingerichtet werden musste“, so Verdi-Gewerkschaftssekretär Tim Graumann. Im Falle eines Versorgungsengpasses stünden streikende Mitarbeiter bereit, um kurzfristig einzuspringen. Wegen der Pandemie abgesagt wurde allerdings die geplante Kundgebung.
Laut Graumann liegt die Zahl der im UKA behandelten Covid-Patienten noch unter der in der Notdienstvereinbarung festgelegten Höchstgrenze von 25 Patienten auf Station beziehungsweise zehn auf Intensiv. In diesem Fall dürfte kein Streik stattfinden. Am Sonntagabend wurden laut Verdi im UKA 23 CoronaPatienten behandelt, fünf weitere lagen auf der Intensivstation.
Laut Verdi werden am Montag auch weitere Bereiche des öffentlichen Lebens lahmgelegt. „Nach dem respektlosen Angebot der Arbeitgeber sind großflächige Streiks unumgänglich“, sagte Verdi-Bezirksgeschäftsführer Erdem Altinisik in einer Presseerklärung.
Wie berichtet geht die Stadt von 17 geschlossenen städtischen Kitas aus. Teils wird es einen Notbetrieb geben. Auch die Müllabfuhr streikt. Alle Tonnen außer der Gelben Wertstofftonne werden am Montag nicht geleert. Auch bei den Stadtwerken ist ein Ausstand angekündigt. Die Versorgung mit Energie und Wasser sei dadurch nicht beeinträchtigt heißt es. Das Kundencenter habe geöffnet.