Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Michelangelo ziert den Hausflur
Kunst Wie das weltbekannte Kunstwerk entstand
Bobingen Ein Umzug bedeutet vor allem eines: Arbeit. Da kann sogar einer Kulturpreisträgerin die Kreativität etwas abhandenkommen. So geschehen bei Ingrid Sedlacek, der Leiterin der Theater-Schmiede. Der Umzug von Bobingen nach Hiltenfingen musste unter Termindruck ablaufen.
Da sei sie erst einmal überrascht gewesen, als ihr Malermeister Dominik Richter, der Geschäftsführer von Farben Bühler in Bobingen, vorschlug, etwas von der schauspielerischen Kreativität der Sedlaceks auf die Wand des neuen Domizils zu übertragen.
Nach einigen Beratungen einigte man sich auf eine Adaption von Michelangelos „Die Erschaffung der Welt“. Für Richter kein Problem: Er legt Wert auf die Feststellung, dass ein guter Malerbetrieb mehr können müsse als Wände zu streichen. In diesem Fall ist die Arbeit durchaus aufwendig: Als Vorlage gebe es jede Menge Anschauungsmaterial im Internet. Anschließend müsse man das Motiv allerdings selber „am Computer quasi nachbauen“, wie der Fachmann sagt. Das heißt, es wird erst einmal das spätere Bild am PC gezeichnet und daraus eine sogenannte Vektorgrafik erstellt. Danach wird diese Grafik am hauseigenen Plotter ausgedruckt. Die daraus entstandene Schablone muss dann nur noch an der Wand befestigt werden. Anschließend wird mit Farbe und Pinsel das Motiv aufgemalt. Auf diese Weise sind viele Motive, von einfachen Wandtattoos wie Sprüchen oder auch Straßennamen bis hin zu mehrfarbigen Bildern möglich.