Augsburger Allgemeine (Land West)
Aus der Oberpfalz zum Krippenschauen nach Vesperbild
Kirche Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer besucht den Wallfahrtsort. Was für ihn die Krippe bedeutet
Maria Vesperbild Allen Krippenliebhabern sei das „Schwäbische Krippenparadies“natürlich ein Begriff, erklärte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer im Gespräch mit unserer Zeitung. Wie schon im Vorjahr zelebrierte der Regensburger Oberhirte am Dreikönigstag ein Pontifikalamt in der Wallfahrtskirche von Maria Vesperbild und nutzte den Besuch in Mittelschwaben zu einem Streifzug durch die „überbordende Fülle schöner Krippen“in der Region.
Seine Herkunft aus München, wo auch das Krippenschauen eine lange Tradition habe und seine Wurzeln in Böhmen, wo die Krippe gleichsam zu Hause sei, hätten dafür gesorgt, dass er eng mit dem Brauchtum Krippe verwachsen sei, meinte der Bischof. Staunen machten diese kleinen ästhetischen Wunderwerke, aber das Entscheidende sei, dass sie ein Medium der Vergegenwärtigung des weihnachtlichen Heilsgeschehens und der Verkündigung des Evangeliums als Frohbotschaft darstellten.
Leider werde in aktuellen Auseinandersetzungen um Kirche und christlichen Glauben oft verdrängt, dass das Evangelium den Menschen eine große, starke und universelle Freude anbiete, sagte Bischof Voderholzer in seiner Predigt. Der zentrale Satz im Tagesevangelium stelle klar, dass der Stern über dem Stall von Betlehem stehen geblieben sei, wodurch die Heiligen Drei Könige von einer gewaltigen Freude erfüllt worden seien. Die Begegnung mit dem menschgewordenen Gott müsse jeder Christ als Freudenquell erfahren und diese Freude seinen Mitmenschen mitteilen. Liturgie und das Brauchtum, hierbei vor allem das Krippenschauen und die Aussendung der Sternsinger, trügen dazu bei, das weihnachtliche Geschehen im Bewusstsein der Menschen lebendig zu halten. Unter dem Motto „Wir lassen nichts ausfallen, sondern lassen uns etwas einfallen“habe man im Bistum Regensburg versucht, trotz Corona, so viel wie irgend möglich an weihnachtlicher Liturgie und Brauchtum zu praktizieren.
Gerade die Aussendung der Sternsinger sei ein wichtiges Zeichen, dass Freude in die Häuser getragen werde und die Botschaft, die über den Haustüren zu lesen sei, künde, dass die Freude durch die Menschwerdung Gottes in diesen Häusern angekommen sei.