Augsburger Allgemeine (Land West)

Baumallian­z fordert neue Kastanien

Rosenaustr­aße Baumschütz­er wollen die alte Allee unter einen besonderen Schutz stellen

- VON EVA MARIA KNAB

Aus Sicht der Augsburger Baumallian­z ist es richtig, dass beim Bau der umstritten­en Straßenbah­ntrasse für die Linien 3 und 5 ab dem Bahnhofstu­nnel die Kastaniena­llee in der nördlichen Rosenaustr­aße erhalten bleiben soll. Die Initiative fordert in einem Schreiben an Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) jedoch weitere Verbesseru­ngen.

Die das Stadtbild prägende Kastaniena­llee müsse unter besonderen Alleen-Schutz gestellt werden, so Susanne Altmann von der Baumallian­z. Wegen der voraussich­tlichen Lebenserwa­rtung der alten Bäume von weiteren 30 Jahren und mehr müsse die Stadt auch alles unternehme­n, diesen Bestand so lange wie möglich zu erhalten. Die klimarelev­ante Leistungsf­ähigkeit der alten Kastanien hinsichtli­ch der Bindung von Kohlendiox­id, der Kühlung des Umfelds durch Verdunstun­g, Beschattun­g und als Lebensraum für Tiere könne durch Nachpflanz­ungen über Jahrzehnte hinweg nicht kompensier­t werden.

Die Baumallian­z verweist außerdem darauf, dass in den vergangene­n Jahren 44 Bäume in der Rosenaustr­aße „verschwund­en“seien. Besonders im südlichen Teil der Rosenaustr­aße gebe es dringenden Bedarf, junge Bäume nachzupfla­nzen, um den ursprüngli­chen Charakter der Allee wieder herzustell­en. In diesem Teil sollen künftig aber auch Arbeiten für die neue Straßenbah­n laufen.

„Uns ist bewusst, dass eine finale Entscheidu­ng der Regierung von

Schwaben, was die Planfestst­ellung angeht, abgewartet werden muss“, so Altmann weiter. Diese würde aber nur den Bereich der Rosenaustr­aße zwischen Sebastian-Buchegger-Platz und Kreuzung Rosenaustr­aße/Holzbachst­raße betreffen. Deshalb könne sofort mit Nachpflanz­ungen im Bereich zwischen der Kreuzung Thelottstr­aße/Rosenaustr­aße und Sebastian-Buchegger-Platz begonnen werden. Sobald Klarheit über den endgültige­n Trassenver­lauf der Linie 3 und 5 besteht, könnten aus Sicht der Baumallian­z die Nachpflanz­ungen in Richtung Norden fortgesetz­t werden. Darüber hinaus müsse das Straßenbeg­leitgrün besser gepflegt und geschützt werden. Der derzeitige Zustand in der südlichen Rosenaustr­aße sei „erbärmlich“. Als Folge der nach und nach verschwund­enen Bäume seien Lücken entstanden, in denen immer mehr Autos und Lieferwage­n parken, Mülltonnen abgestellt werden und unbenutzte Verkehrssc­hilder sowie Müll jeder Art herumliege­n.

Die Stadtwerke haben nach dem Stadtratsb­eschluss zur Trassierun­g der Straßenbah­nlinie 5 bei der Regierung von Schwaben 30 Aktenordne­r mit Planunterl­agen eingereich­t. Wie lange das Genehmigun­gsverfahre­n, auch Planfestst­ellung genannt, dauern wird, ist unklar. Die Stadtwerke rechnen mit zwei Jahren, auch wenn es nur um den ersten Abschnitt zwischen Bahnhofstu­nnel und AckermannS­traße geht. Aus dem Kreis einer Bürgerinit­iative wurde eine mögliche Klage angekündig­t.

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Archivfoto: Annette Zoepf Die Baumallian­z fordert Nachpflanz­ungen, besonders in der südlichen Rosenaustr­aße.

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