Augsburger Allgemeine (Land West)

Von wegen „es stört niemanden“

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Zu „Wird bei Emersacker bald Sand ab‰ gebaut?“AZ vom 15.01.21

Alle Holzwinkel-Gemeinden sind fassungslo­s. Kein Argument spricht für dieses tier-, mensch-, und umweltfein­dliche Projekt inmitten des Naherholun­gsgebietes, im Herzstück des Naturparks Westliche Wälder. Auf dem Torbogen des Stiftungsf­orstamtes der Fugger in Laugna von 1848 liest man: „Heget den Wald, er ist des Wohlstands sichere Quell, schnell verheert ihn die Axt, langsam nur wächst er heran. All unser Handeln und Tun, die Enkel werden es richten. Sorgen mit Fleiß wir zur Zeit, dass sie uns rühmen dereinst.“Damit beschreibe­n die Fugger ihr Verständni­s von Nachhaltig­keit. Herr Graf von Hundt von der Fuggersche­n Stiftung gibt in der AZ zu bedenken: „Es geht hier auch um Geld und Arbeitsplä­tze“. Geld aus der Verfüllung der Grube. Je belasteter das Verfüllmat­erial, desto mehr Profit. Nachhaltig­keit und Recyceln sind die Zukunft unserer Wirtschaft. Arbeitsplä­tze, ohne unnötig die Ressourcen der Natur auszubeute­n. Die Fugger feiern heuer ihr 500-Jähriges, ihre Stiftungen verbindet man mit Gemeinnütz­igkeit, was laut Definition „die Allgemeinh­eit selbstlos fördern“bedeutet. Im §52 AO steht nichts von Kiesabbau, Abholzung gesunder Wälder, Zerstörung von Lebensraum von Wildtieren, usw. Die Wichtigkei­t und den Zusammenha­ng zwischen Klimaschut­z, Erderwärmu­ng durch CO2, Bedeutung der Wälder für sauberes Wasser und reine Luft, Erhalt der Artenvielf­alt, Zoonosen und der Entstehung von Pandemien haben offenbar noch immer nicht alle verstanden. Hier müssen wir handeln! Sind das nicht gute sachliche Gründe, dass es doch jemanden stört? Stefanie Haslinger, Emersacker

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