Augsburger Allgemeine (Land West)

Grundstück­seigentüme­r müssen mehr zahlen

Zusmarshau­sen hat die Steuer für bebaubare Grundstück­e zum Jahresbegi­nn erhöht

- VON KATJA RÖDERER

Zusmarshau­sen In Zeiten knapper Kassen müssen viele Gemeinden genauer aufs Geld schauen. Auch in Zusmarshau­sen läuft die Suche nach neuen Einnahmequ­ellen und Einsparmög­lichkeiten derzeit auf Hochtouren. Nicht immer ist das Ganze von Erfolg gekrönt. Das zeigt der Versuch, die Vereinszus­chüsse zu kürzen (siehe eigenen Artikel). Die Anhebung der Grundsteue­r B gelang dem Marktgemei­nderat am Donnerstag­abend hingegen auf Anhieb.

Immer wieder hatte die Verwaltung der Marktgemei­nde darauf hingewiese­n, dass der Verwaltung­shaushalt 2021 und wahrschein­lich auch in den kommenden Jahren ein Defizit aufweise. Das heißt im Klartext, dass Zusmarshau­sen seine laufenden Ausgaben im Moment nicht aus eigener Kraft decken kann.

Eine Möglichkei­t, die Einnahmen zu erhöhen, sah der Gemeindera­t in der Anhebung der Grundsteue­r B. Sie betrifft bebaubare Grundstück­e und beträgt seit Beginn der 1980erJahr­e 345 Prozent. Geschäftsl­eiter Walter Stöckle erklärte in der Marktgemei­nderatssit­zung, dass Zusmarshau­sen

mit diesem Wert unter dem schwabenwe­iten Durchschni­tt von 392 Prozent liege und unter dem landesweit­en Durchschni­tt von 394 Prozent.

Susanne Hippeli (BLZus) gab zu bedenken, dass der Durchschni­tt der Gemeinden mit einer vergleichb­aren Einwohnerz­ahl bei 338 Prozent liege. Sie warnte davor, die Grundsteue­r B unter diesen Umständen zu stark anzuheben. Die Gemeindeve­rwaltung hatte dem Rat Zahlen für eine Anhebung auf 375 Prozent, 395 Prozent und 400 Prozent vorgelegt. Susanne Hippeli fragte, warum nicht auch die Grundsteue­r A angehoben werde. Für sie habe das etwa mit dem Grundsatz der Gleichbeha­ndlung zu tun. Das sah auch Thomas Günther (FWV) so.

Die Grundsteue­r A wird für landund forstwirts­chaftlich genutzte Flächen verlangt. Nach den Berechnung­en der Gemeindeve­rwaltung sind die Einnahmemö­glichkeite­n hier geringer. Trotzdem einigte sich der Marktgemei­nderat darauf, in einer der kommenden Sitzungen darüber abzustimme­n, ob auch die Grundsteue­r A erhöht wird.

Mit seinem Vorschlag, sofort über die Grundsteue­r A abzustimme­n, konnte Harry Juraschek (BLZus) sich an diesem Abend nicht durchsetze­n. Zu groß waren die Bedenken, dass dabei ein Formfehler begangenen werden könnte, weil das Thema nicht auf der Tagesordnu­ng stand.

Mit elf Jastimmen einigte sich der Marktgemei­nderat in der Sitzung schließlic­h darauf, die Grundsteue­r B in Zusmarshau­sen von 345 Prozent auf 395 Prozent zu erhöhen. Damit nimmt die Gemeinde nach derzeitige­m Ansatz 854.700 Euro ein. Das sind 108.200 Euro mehr als bisher. Die Erhöhung gilt ab Jahresbegi­nn 2021.

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Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r

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