Augsburger Allgemeine (Land West)
Apotheke zieht in die neue „Hochzoller Mitte“
Gesundheit Obwohl in dem Stadtteil im März die Spitzweg-Apotheke den Betrieb einstellt, bleibt er gut versorgt. Kommt auch ein Sanitätshaus?
Ein Wechsel steht an im Stadtteil Hochzoll: Apotheker Michael Günther zieht sich mit der SpitzwegApotheke vom Standort an der Friedberger Straße in Augsburg zurück, jedoch nicht ohne für Nachfolge gesorgt zu haben. Arnold Pagel, der in Augsburg schon drei Apotheken betreibt, wird in der neu gebauten „Hochzoller Mitte“eine weitere Easy-Apotheke eröffnen. Der Vorteil: Während es an der Friedberger Straße nur einen Parkplatz für Spitzweg-Kunden gab, verfügt das Einkaufszentrum nahe dem Bahnhof an der Hochzoller Straße über 35 Stellplätze im Karree vor den Geschäften und rund 125 weitere im angeschlossenen Parkhaus.
Bislang waren die Hochzoller davon ausgegangen, dass die Versorgung mit Arzneimitteln künftig im denkmalgeschützten Postgebäude zu finden sein wird. Doch dann ergab sich laut Michael Günther auf dem angrenzenden Areal „Hochzoller Mitte“eine Gelegenheit, die er nicht verstreichen lassen wollte. Was in den Räumen in der PostImmobilie unterkommen wird, hat der Geschäftsmann noch nicht abschließend entschieden. Denkbar wäre seiner Auskunft nach etwa ein
Sanitätshaus. Auch für den Spitzweg-Standort bemühen sich Günther und Pagel gemeinsam um eine Lösung. Wieder einmal sucht Apotheker Günther nach einer neuen Herausforderung, die ihn „reizen“würde. Denn: „Eigentlich komme ich aus der Forschung“, sagt der 45-Jährige über seinen Werdegang. An der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) habe er sich mit der Entwicklung künstlicher Viren mit Fokus auf „Tumorerkrankungen“beschäftigt, bevor er sich 2012 als Apotheker selbstständig machte. Der Forschung habe er den Rücken gekehrt, weil es sich um ein „komplett unterfinanziertes“Metier handele, in dem immer am falschen Ende gespart werde. Aber auch dem Gedanken, vom Studium bis zur Rente Apotheker zu sein, kann Günther nichts abgewinnen.
Arnold Pagel wiederum näherte sich seinem heutigen Beruf über den zweiten Bildungsweg am Bayernkolleg. Zuerst habe er Chemie studieren wollen, entschied sich dann aber für Pharmazie. Heute betreibt der 59-Jährige drei Apotheken in Augsburg: die CentralApotheke im Ärztehaus im Lechhauser Schlössle, die Easy-Apotheke in Haunstetten, die Apotheke an der Universität – Pagels erste und mittlerweile 30 Jahre bestehende Hauptniederlassung – und die künftige Easy-Apotheke in Hochzoll. Dem neuesten Standort, der gerade eingerichtet wird, liegt ein Franchise-Konzept zugrunde.
Laut Pagel heißt das, dass etwa die Logistik einem vollautomatischen System unterliegt. Künstliche Intelligenz - kurz KI - sorgt dafür, dass sich Warenbestände immer wieder selbst nachbestellen und die Regale so immer voll sind. Damit werde das zehnköpfige Personal – die sechs Mitarbeiter der Friedberger Straße werden übernommen -, „unglaublich entlastet“. Laut Pagel ist auch ein Lieferund Abholservice möglich.