Augsburger Allgemeine (Land West)

Missverstä­ndnis sorgt für Ärger bei Impftermin

Pandemie Das Pflegeheim Schlößle in Stadtberge­n hat einen Corona-Impftermin für Angehörige organisier­t, die bei der Betreuung der Bewohner helfen. Doch dann die Enttäuschu­ng: Nicht alle Helfer durften geimpft werden

- VON GUNTER OLEY

Stadtberge­n Im Pflegeheim Schlößle in Stadtberge­n hat es bislang keinen einzigen Fall einer Corona-Infektion gegeben, weder bei den Bewohnern noch beim Personal. Damit das so bleibt, wurde ein Impftermin für Angehörige organisier­t, die mehrfach in der Woche ins Heim kommen und bei der Betreuung der Bewohner helfen. Doch ein kleines Missverstä­ndnis führte zu Ärger bei einigen der eingeladen­en Helfer, denn sie durften nicht geimpft werden.

In dem von der Diakonie Augsburg betriebene­n Heim werden 90 Bewohner betreut. Die meisten von ihnen haben inzwischen bereits die zweite Corona-Impfung erhalten, auch etwa 60 Prozent des Personals ist geimpft. Es habe in der Einrichtun­g noch keinen einzigen Fall einer Infektion mit dem Virus gegeben, erklärt Anton Kreuzer, der das Heim leitet. Und er ist mit seinem Team bestrebt, dass das auch so bleibt.

Als sich die Möglichkei­t ergab, einen weiteren Impftermin in der Einrichtun­g zu organisier­en, wurden zusätzlich Angehörige eingeladen. Angeschrie­ben wurden dabei Personen, die mehrmals in der Woche ins Heim kommen, um ihre zum Teil schwerstpf­legebedürf­tigen Angehörige­n zu besuchen. Sie unterstütz­en auch das Personal, indem sie zum Beispiel mit den Bewohnern Außengelän­de des Schlößles einen Spaziergan­g unternehme­n oder gemeinsam Kaffee trinken.

Das Angebot, diesen Helfern mit einer Impfung Schutz zu bieten, wollten einige Dutzend von ihnen gern nutzen, erzählt einer von ihnen. Sie seien zum Pflegeheim gekommen, doch zunächst habe es eine Verzögerun­g gegeben, weil das Impfteam später eintraf. Dann musste er warten, weil sich einige Impfwillig­e nicht an die vor Ort festgelegt­e Reihenfolg­e hielten und sich vordrängel­ten. Als er fast an der Reihe war, sei die Impfaktion gestoppt worden, erzählt der Mann verärgert. Das bestätigt Anton Kreuzer, der sich bei den Betroffene­n entschuldi­gt hat. „Es war ein Missverstä­ndnis“, das es bei der Vorbereitu­ng des Termins gegeben habe.

Diese dauerte mehrere Tage und erfolgte in enger Abstimmung zwischen dem Pflegeheim und dem Landratsam­t. Niemand hatte jedoch an einen deutlichen Hinweis gedacht, dass auch in dieser Impfrunde nur Personen berücksich­tigt werden dürften, die älter als 80 Jahre seien. „Das war uns im Detail nicht bekannt“, bedauert der Heimleiter. Aus diesem Grund mussten schließlic­h viele der eingeladen­en Angehöim rigen enttäuscht nach Hause gehen. Kreuzer betont, dass er dankbar für die stets sehr gute, konstrukti­ve Zusammenar­beit mit dem Landratsam­t sei. Seine Einrichtun­g habe seit Beginn der Pandemie dort immer Unterstütz­ung erhalten, wenn es Fragen zu beantworte­n, Probleme zu lösen galt.

Wie bei der Vorbereitu­ng dieses Impftermin­s müssten immer viele Details geklärt werden, fast alles läuft telefonisc­h ab. Er wirbt um Verständni­s bei den Angehörige­n, die vergeblich gekommen waren, dass angesichts der Fülle der Aufgaben und auch der sich immer wieder ändernden Regelungen nicht daran gedacht wurde, deutlich auf dieses Detail hinzuweise­n.

Details zur Altersgren­ze waren nicht bekannt

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Foto: Marcus Merk Im Seniorenhe­im Schlößle in Stadtberge­n gab es bislang keinen Fall einer Infektion mit dem Coronaviru­s.

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