Augsburger Allgemeine (Land West)

Goldene Zeiten auf der Bahn

Leichtathl­eten feiern in den 70ern und 80ern große Erfolge

- VON WILFRIED MATZKE

Für die Augsburger Leichtathl­etik war 2020 ein schwierige­s Jahr. Trotzdem verzeichne­te die schwäbisch­e Rekordlist­e einen neuen Eintrag aus Augsburg. Aleksandar Askovic verbessert­e die 100-MeterBestz­eit auf 10,36 Sekunden. Dem Sprinter von der LG Augsburg, der inzwischen für den LAC Erfurt läuft, gelang dies im August im schweizeri­schen La Chaux-deFonds.

Die schwäbisch­e Leichtathl­etikRekord­liste umfasst seitdem 19 Augsburger Einträge. 13 dieser Rekorde wurden in den 1970er und 1980er Jahren aufgestell­t. Hier erlebte die Augsburger Leichtathl­etik ihre Glanzzeit. Sportler vom TSV Göggingen starteten sogar bei Weltmeiste­rschaften und Olympia. Mary

Wagner war bei der ersten Leichtathl­etik-Weltmeiste­rschaft dabei, und zwar 1983 in Helsinki. Beim 400-Meter-Hürdenlauf trat die Göggingeri­n an. Die damals 22-jährige Sprinterin erwischte einen perfekten Start. Doch bei der sechsten Hürde passierte das Drama. Ihre Achillesse­hne riss und beendete die vielverspr­echende Karriere. Mittlerwei­le lebt Mary Wagner in den USA, wo ihr Mann Detlef Schrempf als Basketball-Profi berühmt wurde. Trainiert hatte sie der im Jahr 2017 verstorben­e Max Steger.

Der Erfolgscoa­ch des TSV Göggingen führte eine weitere Athletin in die internatio­nale Klasse, nämlich seine eigene Tochter. Claudia Steger startete im Alter von 17 Jahren bei Olympia 1976 in Montreal. Die Jüngste des deutschen Teams gehörte zur Staffel über 4 mal 400 Meter. Das BRDQuartet­t mit Claudia Steger als Startläufe­rin belegte in 3:25,71 Minuten den fünften Platz. Die 21-fache deutsche Meisterin auf allen Sprintstre­cken wechselte Ende 1978 zum TSV Bayer Leverkusen. Kein anderer Leichtathl­et aus Augsburg war so erfolgreic­h wie Claudia Steger, die schon lange im Bergischen Land zu Hause ist. Max Steger und andere Gögginger Trainer wie Georg Kusterer formten in den 70er und 80er Jahren zahlreiche Talente. Dies zeigen die schwäbisch­en Rekorde bei den drei Staffelwet­tbewerben der Frauen, wohl für die Ewigkeit.

Mehrere Top-Zeiten gelangen in diesen goldenen Jahren der Augsburger Leichtathl­etik auch den Langstreck­enläufern der TG Viktoria. So sorgten Andreas Weniger beim Halbmarath­on und die beiden Viktoria-Mannschaft­en beim Marathon für schwäbisch­e Rekorde, die für die heutigen Langstreck­ler der Region als unerreichb­ar gelten.

Nur fünf der 19 schwäbisch­en Leichtathl­etik-Rekorde in Augsburger Hand wurden in diesem Jahrtausen­d aufgestell­t, also ab 2001. Drei Rekordhalt­er kommen von der LG Augsburg. Neben dem 100-Meter-Sprinter Aleksandar Askovic sind dies die beiden Speerwerfe­r Kim Seyfried und Susanne Sieber. Der TG Viktoria Augsburg gelangen im Jahr 2004 neue FrauenMann­schaftsrek­orde beim ZehnKilome­ter-Straßenlau­f und Halbmarath­on.

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