Augsburger Allgemeine (Land West)
Gegen häusliche Gewalt
Polizei arbeitet mit SKM zusammen
Polizei und der katholische Sozialverband SKM haben die neue „Fachstelle Schwaben Nord – „Täter*innenarbeit häusliche Gewalt“ins Leben gerufen, die vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales initiiert und gefördert wird. Ziel der zukünftigen Zusammenarbeit sei es, bereits durch Gewalttaten aufgefallenen Lebenspartner die Aufarbeitung ihrer Taten und damit eine dauerhafte Änderung ihres Verhaltens zu ermöglichen.
Wie es in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums weiter heißt, greife die rein strafrechtliche Verfolgung von Gewalttaten im familiären Umfeld oft zu kurz. Dabei seien schnellstmögliche und nachhaltige Präventionsangebote, sowohl für die Opfer als auch für die Täter, die Grundvoraussetzung für ein zukünftig gewaltfreies Miteinander. „Gewalt im häuslichen Bereich ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen und hat vielschichtige Gründe“, so die Polizei. Neben dem Schutz für die seelisch und körperlich verletzten Opfer gehe es bei der Aufarbeitung dieser Gewalttaten mitunter auch darum, die Täter mit einzubeziehen.
Seit sechs Jahren kooperiert die nordschwäbische Polizei hier mit der Beratungsstelle „via – Wege aus der Gewalt“(AWO Augsburg). Mit der neuen Fachstelle soll nun im Sinne des Opferschutzes auch den Tätern ein wirksames Präventionsmodell angeboten werden. Die polizeilichen Sachbearbeiter der nordschwäbischen Polizeidienststellen wollen in Fällen von häuslicher Gewalt alle erwachsenen Täter über ein entsprechendes Beratungsangebot des SKM Augsburg informieren. Auf Wunsch des Tatverdächtigen setzt sich die Fachstelle innerhalb von drei Tagen mit demjenigen proaktiv in Verbindung und bietet ihm ein kostenloses Beratungsgespräch an.