Augsburger Allgemeine (Land West)
Bekommt Stadtbergen ein Oktoberfest?
Veranstaltungen Das Stadtfest kann auch in diesem Jahr nicht stattfinden, aber es sind Alternativen in Sicht
Stadtbergen Eigentlich hätte das Stadtfest in Stadtbergen heuer wieder im Mai stattfinden sollen. Doch schon in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr war sich der zuständige Kultur- und Sozialausschuss des Stadtrates einig, dass das nicht möglich sein wird. Der Leiter des Kulturamts Christoph Schmid betonte: „Die rechtlichen Möglichkeiten werden sich bis dahin nicht groß verändern.“Für ihn und seine Mitarbeiter sei es aufgrund der CoronaLage „wahnsinnig schwierig, irgendetwas zu planen“.
Deshalb hat sich das Kulturamt bereits mit Alternativen auseinandergesetzt. Zwei Möglichkeiten wurden in der Sitzung diskutiert. Der Festwirt, der eigentlich das Stadtfest mitgestalten sollte, hat der Stadt bereits einen Alternativtermin genannt: Die erste Oktoberwoche. „Dann hätte Stadtbergen sein eigenes Oktoberfest“, scherzte der Zweite Bürgermeister Michael Smischek. Außerdem könnte es im Frühjahr wieder ein Stadtfest „to go“geben, vorausgesetzt die gesetzlichen Vorgaben und das Infektionsgeschehen lassen das zu. „Damit würden wir für die gebeutelte Branche eine Perspektive schaffen“, sagte Smischek.
Unterstützung für die Idee eines „Oktoberfestes“kam aus der CSU-Fraktion. Peter Hagspiel betonte: „Der Alternativtermin ist sicher eine gute Entscheidung. Je früher wir das festlegen, umso besser können Gastwirt und Vereine planen.“Ingrid Strohmayr (CSU) wünschte sich eine Abstimmung mit der freiwilligen Feuerwehr, die ihr 150-jähriges Jubiläum beim Stadtfest feiern will. Protest gegen die Pläne kam von Thomas Oppel (Pro Stadtbergen): „Wer kein Geld hat, braucht auch nicht feiern“, sagte er mit Blick auf das Haushaltsdefizit, an dem sich der Stadtrat in einer Sondersitzung am Donnerstag abarbeiten wird. Er wolle auch keine Branchenförderung betreiben, so Oppel, sondern vor allem die Stadtberger Vereine fördern.
Michael Smischek entgegnete, dass das Budget, das der Stadtrat für das Stadtfest zu Verfügung stellt, immer Maßgabe der Planungen wäre. Er betonte aber auch, dass das Fest in Stadtbergen gerade ein „heißes Thema“sei. „Die Menschen sehnen sich nach Kontakten“, so der Zweite Bürgermeister. Mit einem Stadtfest „to go“seien kaum Kosten verbunden. „Wir müssen eigentlich nur die Plätze zur Verfügung stellen“, erklärte Smischek. Der Ausschuss
sprach sich auch dafür aus, den Schaustellern nicht nur einen Ort in Stadtbergen, sondern auch Plätze in den Ortsteilen anzubieten, um das Stadtfest „to go“zu entzerren. Einen Beschluss wollte Michael Smischek in der Sitzung noch nicht fassen. Allerdings nimmt er die Tendenz mit, das Stadtfest auf den Oktober zu verschieben, und wenn möglich ein Stadtfest „to go“im Mai anzubieten. Die entsprechenden Entscheidungen fallen im Laufe des Jahres. Der Zweite Bürgermeister kündigte sogar an: „Wir werden vermutlich zu der ein oder anderen Sondersitzung einladen müssen, wenn wir Beschlüsse brauchen.“