Augsburger Allgemeine (Land West)
Erhardt+Leimer investiert in den Standort Augsburg
Das Werk in der Rumplerstraße wird ausgebaut. Für ein Areal im Sheridan-Park gibt es große Neubaupläne
Die internationale Erhardt+Leimer Firmengruppe mit Stammsitz in Stadtbergen-Leitershofen (Kreis Augsburg) wird in diesem Jahr in den Standort Augsburg investieren. Es sind zwei Projekte, die in Angriff genommen werden. Der bestehende Standort an der Rumplerstraße wird ausgebaut. Zudem beginnt wohl ab Mitte des Jahres der Neubau eines Firmengebäudes im Sheridan-Park.
An der Rumplerstraße nutzt die traditionsreiche Firma Erhardt+Leimer bereits Produktionsund Lagerflächen. Derzeit sind es 10.000 Quadratmeter. 4000 Quadratmeter kommen jetzt hinzu. „Für die geplante Erweiterung werden bereits bestehende Hallenflächen übernommen, die an die bisherigen Werkshallen angrenzen und bisher von einer anderen Firma genutzt wurden“, sagt eine Firmensprecherin. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund eine Million Euro. Deutlich größer wird das zweite Investitionsprojekt am Standort Augsburg. Die Planungen sehen einen Neubau vor. Er dient als Ersatz für das jetzige Gebäude der Tochtergesellschaft E+L Elektroanlagen, die momentan in der Leitershofer Straße in Pfersee ansässig ist. Nach Firmenangaben soll der Spatenstich am künftigen Standort im Sheridan Park voraussichtlich Mitte des Jahres erfolgen. Zur konkreten Investitionssumme will das Unternehmen sich derzeit nicht äußern. Das Unternehmen lässt auch offen, wie es auf dem jetzigen Areal in Pfersee nach dem Umzug weitergehen werde.
Erhardt+Leimer ist nach eigenen Angaben weltweit führender Hersteller von Automatisierungs- und Inspektionstechnik für so unterschiedliche Branchen wie die Textil-, Druck- und Folienindustrie, Papier- und Reifenherstellung sowie die Wellpappe- und Batterieproduktion. Dem Unternehmen sei es gelungen, auch im Krisenjahr seinen eingeschlagenen Weg fortzusetzen und trotz eines coronabedingten 20-prozentigen Umsatzrückgangs ein positives Ergebnis zu erzielen. Dies mag nach Firmenangaben am strategischen Kurs gelegen haben. E+L habe bereits vor der CoronaKrise professionelle Home- und Smart-Working-Möglichkeiten eingeführt. Die Firma habe daher nahtlos und ohne nennenswerte Produktivitätsausfälle in den ersten Lockdown im März 2020 gehen können.
„Das Unternehmen ist enorm robust aufgestellt, international, digital und in Wachstumsbereichen“, sagt Dr. Michael Proeller, Geschäftsführer der internationalen Firmengruppe. Erhardt+Leimer hat nach seinen Worten im vergangenen Jahr einen noch stärkeren Fokus auf den zukunftsträchtigen Markt der Batterie- und Brennstoffzellenproduktion
gesetzt. Im Bereich Technologie liegt der Fokus weiterhin auf hochgenauer Messund Regeltechnik, „Smart Drives“(bürstenlosen Antrieben), digitaler Lasermesstechnik, künstlicher Intelligenz in der Sensorik und Bildverarbeitung und der Nutzung von Cloud-Konzepten zur Online-Verarbeitung von Messdaten.
Proeller sieht in der Globalisierung weitere Chancen für sein Unternehmen. Durch E+L Tochtergesellschaften mit eigener Produktion in Italien, USA, China und Indien sei die Lieferkette zunehmend global ausgerichtet. Standorte weltweit und neuartige Logistikkonzepte ermöglichten sowohl eine Reduzierung der Frachtkosten als auch verkürzte Lieferzeiten.
Investitionen stehen nicht nur in Augsburg an. Der Standort in Italien wird ebenfalls weiter ausgebaut. Das Kompetenzzentrum für die Automobilund Reifenindustrie erweitert seine Büro- und Produktionsflächen um 4000 Quadratmeter. Die Tochtergesellschaft Erhardt+Leimer Indien, die der Gruppe als Drehscheibe für die gesamte asiatische Region dient, expandiert ebenfalls und schafft zusätzlich 10.000 Quadratmeter Produktionsfläche.