Augsburger Allgemeine (Land West)
Augsburger Handwerk
Großes Jubiläum: Malermeister Weidlich feiert sein 100jähriges Bestehen
Wer mit Tobias Weidlich über seinen Beruf spricht, merkt schnell, dass es für ihn mehr ist: Es ist Berufung. Seit über 30 Jahren ist er im Malerhandwerk tätig und bis heute erfüllt ihn seine Arbeit mit viel Leidenschaft und Freude. „Mein Urgroßvater Alois Weidlich hat das Familienunternehmen 1921 in der Remboldstraße als Ein-Mann-Betrieb gegründet. Das war ein echter Kampf damals, aber er hat sich von den Widrigkeiten der Zeit nicht abbringen lassen“, sagt Tobias Weidlich, als er über die Anfänge spricht. Damit legte der Urgroßvater den Grundstein für das Traditionsunternehmen, das Tobias Weidlich nun in vierter Generation führt. Ende der 1920erJahre folgte der Umzug an den heutigen Standort in der Bäckergasse 12 a in Augsburg. „Ich bin sehr dankbar, dass ich mein Geschäft in so zentraler Lage führen darf. Wir haben eine tolle Nachbarschaft“, sagt Weidlich und fügt hinzu: „Wir bedienen einen Umkreis von circa 25 Kilometer, gerade in der Augsburger Innenstadt sind für uns die Wege sehr kurz.“Ein klarer Vorteil für die Kunden, denn da sich Weidlich lange Anfahrten spart, kann auch früher mit der Arbeit begonnen werden. Für besonders kurze Strecken kommt dabei eines der Lastenfahrräder zum Einsatz. Als passionierter Mountainbiker war die Anschaffung der Räder eine Herzensangelegenheit. Ausgestattet mit einer Alubox können so vor allem kleinere Arbeiten ohne großen Aufwand erledigt werden. „Wenn ich mit einem der Lastenräder unterwegs bin, werde ich oft auch angesprochen. Das freut mich natürlich sehr“, sagt Weidlich und schmunzelt.
Dabei ist ihm vor allem wichtig, dass er als Augsburger Handwerksbetrieb für die Menschen vor Ort arbeiten kann. „Seit 100 Jahren sind wir als Unternehmen und auch als Familie im Herzen von Augsburg ansässig. Wenn ich die Maxstraße entlanggehe, sehe ich links und rechts Fassaden, für die wir verantwortlich sind. Das ist ein tolles Gefühl“, so Weidlich. Ein ganz besonderer Auftrag für ihn kam dabei von der Fuggerbank 2017: Sowohl Damen- als auch Turnierhof sollten durch Weidlich und sein Team in neuer Farbe erstrahlen.
08/15 ist in einem solchen Fall dann nicht angebracht, vielmehr muss ein hohes Maß an Kreativität, Stilsicherheit und Handwerks-Know-how an den
Tag gelegt werden, um eine individuelle Oberfläche auf sehr eindrucksvolle Weise realisieren zu können. Für Weidlich zählen aber nicht nur die großen Aufträge. Im Gegenteil: Seine Kundschaft ist bunt gemischt. Von der kleinen Zimmerfläche bis zur großen Außenfassade – alle Kundenwünsche werden mit dem gleichen Maß an Können, Professionalität und Herzlichkeit bedient.
Das und noch vieles mehr hat Tobias Weidlich von seinem Großvater Luis und seinem Vater Thomas gelernt. „Dank ihnen weiß ich, wie viele Dinge früher liefen. Diese alte Schule, das menschliche Miteinander sowie die Wertschätzung, mit seinen eigenen Händen etwas erschaffen zu können, sind mir ein echtes Anliegen“, so Weidlich. In Verbindung mit innovativen Ideen, moderner Technik und zeitgemäßen Herangehensweisen macht ihn diese Einstellung nicht nur sehr sympathisch, sondern auch erfolgreich. Damit dies auch in Zukunft so ist, setzt Tobias Weidlich auf eine fundierte Ausbildung. Aktuell sind drei Auszubildende bei ihm tätig – in jedem Lehrjahr einer. „Wir bilden klar mit dem Ziel der Übernahme aus“, erklärt Weidlich und nennt seinen Meister als bestes Beispiel: „Manuel Greißel hat vor 15 Jahren bei uns gelernt, ist für seine Meisterausbildung weggegangen und danach wieder zurückgekehrt. Seitdem arbeiten wir gemeinsam daran, dass unsere Kunden zu 100 Prozent zufrieden sind. Und das jeden Tag.“