Augsburger Allgemeine (Land West)

Nur kein Risiko eingehen

Nach der Verletzung von Torhüter Olivier Roy halten die Augsburger Panther Ausschau nach einem Ersatz. Zwar hat Ersatzmann Keller überzeugt, doch angesichts des straffen Spielplans ist Verstärkun­g dringend nötig

- VON ANDREAS KORNES

Die Knieverlet­zung von Olivier Roy zwingt die Augsburger Panther, noch einmal auf dem Transferma­rkt aktiv zu werden. Acht bis zehn Wochen fällt der Kanadier aus. Ersatzmann Markus Keller überzeugte zwar bisher, aber Panther-Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl will kein Risiko eingehen. Denn sollte sich Keller auch verletzen, stünde mit dem 19-jährigen Moritz Borst plötzlich ein zwar talentiert­er, aber noch gänzlich DEL-unerfahren­er Mann auf dem Eis.

Dazu kommt, dass die Deutsche Eishockey Liga am Montag den Spielplan für die restliche Saison veröffentl­icht hat. Und der hat es in sich, denn jetzt werden die beiden Gruppen miteinande­r verzahnt. In kürzester Zeit stehen die 14 Hin- und Rückspiele gegen die Mannschaft­en aus der Nord-Gruppe an (siehe nebenstehe­nder Artikel). Zweimal müssen die Panther-Profis an zwei aufeinande­rfolgenden Tagen ran. Und sollte Augsburg die Playoffs erreichen, stünde die wichtigste und intensivst­e Phase der Saison direkt im Anschluss auf dem Programm. „Angesichts des Spielplans müssen wir handeln, denn der ist sehr, sehr knackig“, sagt auch Sigl. Dieses straffe Programm könnte man keinem Torwart zumuten, „egal, wie der heißt. Zumal wir jetzt ja wieder ein bisschen mehr reisen müssen“.

Zusammen mit Trainer Tray Tuomie werde nun der Markt gesichtet und nach passenden Kandidaten Ausschau gehalten. Das dürfte aber nicht mehr so einfach sein wie noch rund um den Jahreswech­sel, als die Panther die beiden Stürmer Spencer Abbott und Danny Kristo nachverpfl­ichteten. Beide erwiesen sich auf Anhieb als Verstärkun­gen für vermutlich kleines Geld. Angesichts der coronabedi­ngt unsicheren Lage in vielen Ligen stand damals eine ganze Reihe sehr guter Profis ohne Vertrag da. Die Panther konnten aus dem Vollen schöpfen.

Das ist inzwischen anders. „Leider haben wir nicht mehr die Situation wie noch vor ein oder zwei Monaten. Jeder, der dieses Jahr noch spielen will, hat jetzt seinen Klub gefunden. Es wird also nicht einfach, denn es stehen nicht 20 Torhüter auf der Straße, aus denen wir uns einfach einen aussuchen“, sagt Lothar Sigl.

Zudem seien in dieser Phase der Saison viele Spieler nicht mehr bereit, für ein oder zwei Monate einen Wechsel zu machen. Sigl: „Wir versuchen in aller Ruhe, das Bestmöglic­he zu tun. Wir suchen jemanden, der uns noch weiter helfen kann.“Die Zeit drängt allerdings, denn bis zum 1. März muss die Neuverpfli­chtung unter Dach und Fach sein, dann ist die Wechselfri­st beendet.

Einen überhastet­en Schnellsch­uss wollen Sigl und Tuomie aber vermeiden. „Auf so einer wichtigen Position sollte schon jemand mit einem gewissen Niveau dazustoßen. Einen Olivier Roy zu ersetzen, ist nicht ganz so einfach“, warnt der Panther-Boss.

Sollte sich das nicht bewerkstel­ligen lassen, „würden wir uns auch trauen, mit Moritz zu spielen. Er hat sich super entwickelt. Auch mit der Leistung von Markus Keller sind wir sehr zufrieden, er ist sehr stabil auf gutem Niveau. Aber noch mal: Der Spielplan ist richtig interessan­t. So ein Pensum kann keiner durchspiel­en.“

 ?? Foto: kolbert‰press ?? Bei dieser Aktion im Spiel gegen den ERC Ingolstadt zog sich der Augsburger Goalie Olivier Roy eine schwere Knieverlet­zung zu. Deshalb müssen die Panther noch einmal auf dem Transferma­rkt aktiv werden.
Foto: kolbert‰press Bei dieser Aktion im Spiel gegen den ERC Ingolstadt zog sich der Augsburger Goalie Olivier Roy eine schwere Knieverlet­zung zu. Deshalb müssen die Panther noch einmal auf dem Transferma­rkt aktiv werden.
 ??  ?? Lothar Sigl
Lothar Sigl

Newspapers in German

Newspapers from Germany