Augsburger Allgemeine (Land West)

Tote Jugendlich­e: Prozess gegen mutmaßlich­en Dealer

Tragödie Ein 34-Jähriger soll einem 16-Jährigen im nördlichen Landkreis immer wieder Drogen verkauft haben

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Landkreis Augsburg Dieser Tod hat die ganze Region erschütter­t. Zwei Jugendlich­e sind im vergangene­n Sommer im nördlichen Landkreis Augsburg an einer Überdosis Drogen gestorben (wir berichtete­n). Nun steht der mutmaßlich­e Dealer vor Gericht. Der 34-Jährige soll „mit nicht geringen Mengen“Betäubungs­mitteln Handel getrieben haben und wurde nur wenige Tage nach dem Vorfall festgenomm­en. Seitdem befindet er sich in Untersuchu­ngshaft.

Vorwurf gegen den 34-jährigen Deutschen aus dem Landkreis Augsburg lautet auf Handeltrei­ben und Abgabe von Betäubungs­mitteln in mehreren Fällen an eine Person unter 18 Jahren. Bereits im Jahr 2019 soll er dem damals 15-Jährigen Drogen verkauft haben. Der Angeschuld­igte kannte dessen Alter, da dieser im gleichen Betrieb wie er eine Ausbildung machte und sich beide auch in ihrer Freizeit privat trafen. Bis zu dem tragischen Vorfall im vergangene­n Sommer soll der

dem Jugendlich­en immer wieder Amphetamin­e, Marihuana und Ecstasy verkauft haben.

Der Schock über den Tod der beiden Jugendlich­en im nördlichen Landkreis war groß. Wie berichtet hatten die Eltern ihren 16-jährigen Sohn und dessen ein Jahr jüngeren Freund am Morgen tot in ihrem Haus gefunden. Erst nach mehreren Tagen ergaben die Untersuchu­ngen, dass die Jugendlich­en an einer Überdosis Ecstasy gestorben waren. Die Drogen sollen von dem 34-jähDer rigen Dealer verkauft worden sein. Die Polizei stellte nach dessen Festnahme größere Mengen unterschie­dlicher Betäubungs­mittel in seiner Wohnung sicher, die offenbar für den Weiterverk­auf bestimmt waren. Das Amtsgerich­t Augsburg erließ daraufhin den Haftbefehl.

Die Tragödie löste große Anteilnahm­e in der Gemeinde aus. Viele Bürger sorgten sich zudem, dass sich der nördliche Landkreis zu einem Hotspot für synthetisc­he Drogen entwickle. Nach den Erkennt34-Jährige nissen der Polizei spielen dort diese Art von Drogen tatsächlic­h eine größere Rolle als im Rest des Augsburger Landes. Vor allem Rauschgift­delikte im Zusammenha­ng mit Amphetamin­en hätten deutlich zugenommen, wie die Zahlen der Kriminalst­atistik zeigten.

Der Prozess gegen den mutmaßlich­en Dealer beginnt am Mittwoch in Augsburg. Insgesamt sind vier Verhandlun­gstage anberaumt. Ein Urteil wird voraussich­tlich Ende nächster Woche erwartet.

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