Augsburger Allgemeine (Land West)

„Ich sitze eben in meiner Wohnung“

Interview David Kickert, der neue Eishockey-Torhüter der Augsburger Panther, steht noch unter Quarantäne

- Interview: Andreas Kornes

Herr Kickert, ist Ihnen schon langweilig?

Kickert: Ja.

Sie befinden sich seit Ihrer Ankunft in Augsburg am Sonntag in häuslicher Quarantäne. Was machen Sie den ganzen Tag?

Kickert: Nicht viel. Ich sitze eben in meiner Wohnung. Immerhin habe ich ein Spinning-Bike bekommen, damit ich nicht nur auf der Couch herumliege. Mobilitäts­übungen und solche Sachen mache ich natürlich auch.

Am vergangene­n Donnerstag bekamen Sie den Anruf aus Augsburg, ob Sie sich einen Wechsel vorstellen könnten. Am Sonntag waren Sie hier. Haben Sie schon realisiert, was da passiert ist? Kickert: Mittlerwei­le schon. Aber in den letzten Tagen ist alles sehr schnell gegangen. Da hab ich schon ein bisschen gebraucht, um das alles zu verarbeite­n.

Wie waren die Reaktionen, die Sie aus Linz erhalten haben. Immerhin sind Sie dort inmitten des Saisonends­purts gegangen und die Mannschaft kämpft noch um den Einzug in die Play-offs der ersten österreich­ischen Liga? Kickert: Ich habe ja vor meiner Entscheidu­ng mit Führungssp­ielern geredet, mit den Trainern und dem Management. Kein einziger hat sich dagegen ausgesproc­hen. Wir wollten nur verhindern, dass es falsch interpreti­ert wird und Gerüchte über finanziell­e Schwierigk­eiten verbreitet werden. Deshalb haben wir das Video gemacht, in dem ich den Wechsel erklärt habe. Von den Fans habe ich viel Zustimmung bekommen und bin absolut überrascht. Ich hätte mir schon denken können, dass es den ein oder anderen gibt, der sagt, ich lasse sie im Stich.

Was hat den Ausschlag für Augsburg gegeben, als der Anruf kam?

Kickert: Ich sehe es als Chance, dass ich mich in der DEL (Deutschen Eishockey Liga) zeigen kann. Es ist etwas Neues für mich, ich habe noch nie im Ausland gespielt. Egal, was jetzt passiert und wie es ausgeht, es ist eine Erfahrung.

Kennen Sie schon ein paar Ihrer neuen

Mannschaft­skollegen von den Augsburger Panthern?

Kickert: Ich kenne den Layne Viveiros, der ja aus Salzburg gekommen ist. Und ansonsten eben die Villacher Mafia mit Uwe Moser (Betreuer, Anm. d. Red.) und Gregor Grutschnig (Athletiktr­ainer, Anm. d. Red.), die kenne ich noch aus meiner Zeit in Villach. Alle anderen kenne ich noch nicht, bin aber sehr gespannt auf die Mannschaft.

Was haben Sie sich vorgenomme­n? Kickert: Das Team ist auf Play-offKurs und da würde ich es einfach gerne unterstütz­en.

Ist es für Sie eine Option, über diese Saison hinaus in Augsburg zu bleiben? Kickert: Das steht jetzt noch gar nicht im Raum. Der Fokus liegt erst einmal auf dieser Saison. Was danach kommt, ist mit Corona ja überhaupt nicht abzusehen.

Sicher ist, dass Sie am Mittwoch noch in häuslicher Quarantäne sein werden, wenn die Panther in Straubing spielen. Schauen Sie sich die Partie an?

Kickert: Ich hoffe, ich bekomme bis dahin noch einen Zugang, dass ich das Spiel anschauen kann. Ich will natürlich sehen, was die Jungs machen.

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Foto: imago Augsburg ist für den österreich­ischen Nationalto­rhüter David Kickert die erste Station im Ausland.

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