Augsburger Allgemeine (Land West)
Konflikt um Hunde: Problem hat zwei Seiten
Zum Bericht „Wenn Tiere und Fußgänger sich in die Quere kommen“:
Ja, die unverantwortlichen Hundehalter gibt es zuhauf. Selbst als Hundehalter kann man über Unwissenheit und Egoismus vieler anderer Halter verzweifeln. Für mich ist ganz klar, dass es eine Hundeführerschein-Pflicht geben sollte. Diese würde zwar nicht alle Probleme lösen, aber es wären dann sicher mehr Hundehalter unterwegs, die ihren Hund wenigstens besser verstehen und einschätzen können. Ich würde Herrn Mack aber auch gerne aufzählen, wie oft man als Hundehalter von Joggern, Radfahrern und neuerdings auch von „CoronaSpaziergängern“angemacht wird. Das Problem hat nämlich zwei Seiten. So kann ich einen Jogger, der von hinten auf mich zuläuft, erst hören, wenn er praktisch schon hinter mir ist. Selbst das beste Mensch-Hund-Team braucht noch einen Pfiff und die Reaktionszeit zum „Sitz und Bleib“. Genauso schlimm ist es mit Radfahrern. Eine Klingel ist offenbar im 21. Jahrhundert obsolet. Selbstverständlich habe ich meinen Hund an der Leine, wenn ich auf hochfrequentierten Wegen unterwegs bin. Und mein Hund läuft dort nur frei, wenn vor und hinter mir weit und breit niemand ist. Man kann als Hundehalter alles richtig machen, einen Hundeführerschein haben, einen bestens erzogenen Hund, die Hundehaufen stundenlang bis zum Abfall tragen - da gibt es immer noch üble Anmache.
Elke Heckenberger, Neusäß