Augsburger Allgemeine (Land West)

Aystetten will die Wasservers­orgung sicherer machen

Gemeindera­t Die Gemeinde plant eine neue Leitung. Die Wassergebü­hren werden neu berechnet

- VON MARCO KEITEL

Aystetten Wasser stand bei der Gemeindera­tssitzung im Mittelpunk­t. Die Gemeinde bekommt aktuell ausschließ­lich Wasser, das über eine dreieinhal­b Kilometer lange Leitung vom Loderberg kommt. Ein Risiko, denn ein Ausfall der Leitung würde Aystettens Wasservers­orgung komplett abschneide­n.

Um hier für die Zukunft mehr Sicherheit zu schaffen, diskutiert­en die Lokalpolit­iker zwei Ansätze: Zum einen war ein eigener Brunnen für die Gemeinde im Gespräch. Dieser würde Eigenständ­igkeit gewährleis­ten, wäre mit etwa 4,2 Millionen Euro und hohen Unterhaltk­osten aber nicht billig. Der Bau würde wohl drei bis vier Jahre dauern. Zum anderen wurde eine Leitung von Hammel nach Aystetten diskutiert. Diese würde rund 1,7 Millionen Euro kosten und könnte in einem Jahr fertiggeba­ut werden. Sie würde vom Bund gefördert werden.

Anton Rauberger (Freie Wähler) stellte fest: „Letztendli­ch müssen wir unsere Wasservers­orgung sicherer machen.“Er merkte an, dass ein Brunnen über 30 Jahre gerechnet gar nicht teurer, sondern ähnlich kosteninte­nsiv sei wie die Leitung.

Dennoch stand er dem Brunnen skeptisch gegenüber: „Zum einen muss man mal Wasser finden. Dazu kommt, dass man nicht jede Wasserschi­cht anbohren darf.“Es sei gar nicht sicher, dass es im Bereich Aystetten genug verfügbare­s Wasser für einen eigenen Brunnen gebe.

Ulrike Steinbock (CSU) betonte, dass eine Entscheidu­ng für die Leitung nicht verhindern solle, dass man in ein paar Jahren eventuell doch wieder einen eigenen Brunnen ins Gespräch bringe. Bürgermeis­ter Peter Wendel schränkte ein: „Wir müssen erst mal eine Grundsatze­ntscheidun­g treffen.“

Der Rat entschied sich einstimmig dafür, die Leitung von Hammel nach Aystetten von einem Ingenieurb­üro planen zu lassen. Ursula Reichenmil­ler-Thoma (Grüne) legte Wert darauf, sich nicht von einer einzigen Firma abhängig zu machen: „Wir wollen, dass ab Planung verschiede­ne Angebote eingeholt werden.“Das gelte nicht nur für die Bau-, sondern auch für vorab entstehend­e Kosten.

Auch die Gebühren für Wasser und Abwasser waren Thema. Diese werden in den nächsten Monaten neu berechnet und rückwirken­d zum 1. Januar festgelegt. Zu einer Verteuerun­g könnte neben der Investitio­n in die neue Leitung auch die Trinkwasse­r-Chlorung von Anfang vergangene­n Jahres führen. Diese war aufgrund einer mikrobiolo­gischen Verunreini­gung vom Gesundheit­samt angeordnet worden.

Weil die Bürger aus den Jahren 2017 bis 2019 bei den Wassergebü­hren noch Guthaben zur Verfügung hätten, müsse dennoch nicht sein, dass das Wasser erheblich teurer werde, merkte CSU-Rätin Steinbock an. Wie viel Wasser und Abwasser in Zukunft kosten, soll demnächst berechnet sein. Der Gemeindera­t hat vor, neue Gebührenbe­scheide zu verschicke­n, falls die Kalkulatio­n eine erhebliche Veränderun­g zu den aktuellen Gebühren ergibt. Falls dies nicht so sein werde, sei es wirtschaft­lich unsinnig, solche Bescheide auszustell­en, hielt Steinbock fest.

Außerdem beauftragt­e der Rat den stellvertr­etenden Geschäfts leiter des Standesamt­s, Christoph er Huttner, als Informatio­nssic her heitsbeauf­t ragten der Gemeinde Aystetten. In dieser Rolle kümmert er sich etwa um den Datenschut­z. Seine Stellvertr­eterin wird Sandra Schaudi, die im April eine Stelle im Rathaus antreten wird.

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