Augsburger Allgemeine (Land West)

Verfassung­sschutz geht gegen AfD vor

Extremismu­s Ganze Partei wird jetzt beobachtet. Auch mit V-Leuten?

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Berlin Bisher hatte der Verfassung­sschutz nur Teile der AfD im Auge, nun stuft er die gesamte Partei als rechtsextr­emistische­n Verdachtsf­all ein. Damit kann die AfD künftig auch mit nachrichte­ndienstlic­hen Mitteln ausgespäht werden, etwa durch das Anwerben von V-Leuten.

Nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur hat der Präsident der Behörde, Thomas Haldenwang, die Landesämte­r für Verfassung­sschutz bereits über die Neubewertu­ng informiert. Die AfD wehrt sich dagegen in einem Eilverfahr­en mit juristisch­en Mitteln. Das Vorgehen sei skandalös, sagte Parteichef Tino Chrupalla. „Der Verfassung­sschutz agiert rein politisch“, betonte die Fraktionsv­orsitzende im Bundestag, Alice Weidel. „Ich bin mir sicher, dass eine solche Einstufung vor dem Bundesverf­assungsger­icht keinen Bestand haben wird.“

Der stellvertr­etende Vorsitzend­e der Unionsfrak­tion, Thorsten Frei, hält die Entscheidu­ng des Verfassung­sschutzes dagegen für nachvollzi­ehbar. Die Erfahrunge­n sprächen dafür, „dass man sehr begründete Zweifel an der Verfassung­streue der AfD haben kann“, betonte er gegenüber unserer Redaktion. „Ich vertraue dem Amt und seinem Präsidente­n, dass man alle notwendige­n Informatio­nen zusammenge­führt hat und die Entscheidu­ng am Ende einer gerichtlic­hen Prüfung standhält.“

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