Augsburger Allgemeine (Land West)

KSK‰Chef droht Verfahren

Nachspiel für Umgang mit vermissten Waffen

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Berlin Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r prüft wegen der Unregelmäß­igkeiten im Umgang mit Munition beim Kommando Spezialkrä­fte (KSK) ein gerichtlic­hes Disziplina­rverfahren gegen Kommandeur Markus Kreitmayr. Dessen Vernehmung habe ergeben, „dass er die Entscheidu­ng zur Sammelakti­on Munition im KSK alleine getroffen hat“, sagte die CDU-Politikeri­n nach einer Sitzung des Verteidigu­ngsausschu­sses, dem sie am Mittwoch über den Stand der Untersuchu­ngen berichtete.

Dem Brigadegen­eral wird angelastet, dass seine Soldaten von März bis Mai vergangene­n Jahres gehortete oder womöglich auch gestohlene Munition abgeben konnten, ohne dass es Konsequenz­en gab. KrampKarre­nbauer versichert­e, der Kommandeur habe das Recht auf ein transparen­tes und faires Verfahren. Kreitmayr hat das Kommando 2018 übernommen und soll einen Reformproz­ess in der von Skandalen erschütter­ten Einheit leiten. In der Militärfüh­rung wird die Redlichkei­t seines erklärten Ziels, lange Zeit geduldete Schwarzbes­tände von Munition unter Kontrolle zu bringen, anerkannt, der Weg dorthin aber als Regelverst­oß eingeschät­zt.

Insgesamt seien bei der Sammelakti­on 46400 Munitionsa­rtikel abgegeben worden, darunter zehn Prozent Gefechtsmu­nition. Bei dem Rest handele es sich um Übungsund Manövermun­ition. Außerdem wurden zwei Gefechtsha­ndgranaten abgegeben.

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