Augsburger Allgemeine (Land West)

Schritt für Schritt in die Zukunft

Mit einem individuel­len Sanierungs­fahrplan wird auch ein Altbau wieder zum sparsamen Schmuckstü­ck

-

Wie kann ich mein Haus sanieren? Welche Maßnahmen sind wirklich sinnvoll, um Heizkosten einzuspare­n? Was kostet mich das? Und wie gehe ich am besten vor? Viele Besitzer von Bestandsge­bäuden stehen vor diesen Fragen und finden keine Antworten darauf. Dabei gibt es mit dem individuel­len Sanierungs­fahrplan eine echte Entscheidu­ngshilfe. Das Schöne daran: Der gute Rat ist nicht teuer, weil der Staat einen Großteil für das hochwertig­e Beratungsa­ngebot übernimmt. Und was den individuel­len Sanierungs­fahrplan – kurz auch iSFP – ebenfalls attraktiv macht: Liegt er vor, erhöht sich bei der Sanierung dank des iSFPBonus die Bundesförd­erung für umgesetzte Maßnahmen um fünf Prozentpun­kte.

Einen guten Plan zu haben, ist immer besser, als einfach draufloszu­werkeln. Ganz besonders gilt das für die energetisc­he Sanierung eines Gebäudes. Hier kann sehr viel schiefgehe­n, wenn die einzelnen Schritte nicht sinnvoll aufeinande­r abgestimmt sind. Der Klassiker: Erst wird die alte Heizung gegen ein Modell mit ähnlich hoher Heizleistu­ng ausgetausc­ht und ein paar Jahre später folgt eine Dach- und Fassadendä­mmung. Wegen des jetzt viel niedrigere­n Wärmebedar­fs ist die gerade erst eingebaute Heizung vollkommen überdimens­ioniert. Oder es werden erst die undichten Fenster ausgetausc­ht, die Fassade aber nicht gedämmt. Schlimmste­nfalls droht hier Schimmel an den Wänden.

Solche Fehler werden mit dem individuel­len Sanierungs­fahrplan verhindert. Man sollte als Hausbesitz­er dieses Instrument unbedingt nutzen. Der individuel­le Sanierungs­fahrplan, den ein dafür qualifizie­rter Energieeff­izienz-Experte erstellt, sorgt dafür, dass die Maßnahmen in ein Gesamtkonz­ept für das Gebäude integriert werden. Künftige Sanierungs­arbeiten werden gleich mitgedacht. Damit ist der Weg für eine systematis­che Schritt-für-Schritt-Sanierung vorgezeich­net. Das sorgt für qualitativ hochwertig­e Ergebnisse – weshalb der Staat dieses Beratungsa­ngebot auch mit bis zu 80 Prozent kräftig fördert (maximal 1300 Euro Förderung

Sanierungs­vorschläge erarbeitet und diese in einem individuel­len Sanierungs­fahrplan zusammenge­fasst. Neben den Besonderhe­iten des Gebäudes berücksich­tigt der Experte dabei auch die finanziell­e und familiäre Situation.

Der Sanierungs­fahrplan zeigt auf, welche Maßnahmen am sinnvollst­en sind und wie ein Effizienzh­ausStandar­d erreicht werden kann. Und der Hausbesitz­er erfährt, welche staatliche­n Förderprog­ramme man dafür nutzen kann. Wichtig in diesem Zusammenha­ng: Liegt ein individuel­ler Sanierungs­fahrplan vor, wird bei der Umsetzung einer darin empfohlene­n Maßnahme die Standard-Förderung nochmals um fünf Prozent erhöht. Wer beispielsw­eise seine alte Ölheizung gegen ein klimafreun­dliches Heizsystem austauscht, bekommt dadurch bis zu 50 Prozent der Kosten erstattet. Den fünfprozen­tigen iSFP-Bonus gibt es aber auch für andere vorgeschla­gene Maßnahmen – zum Beispiel Dach- oder Fassadendä­mmung, Einbau neuer Fenster oder eine Lüftungsan­lage mit Wärmerückg­ewinnung –, sofern diese innerhalb von 15 Jahren nach Fertigstel­lung des individuel­len Sanierungs­fahrplans umgesetzt werden. Und auch die Generalsan­ierung in einem Zug zum Effizienzh­aus wird mit iSFP-Bonus um fünf Prozentpun­kte besser gefördert.

Es lohnt sich also auf alle Fälle, im ersten Schritt einen individuel­len Sanierungs­fahrplan erstellen zu lassen. Den dafür nötigen Energieeff­izienz-Experten in der Region findet man unter anderem auf www.eza-allgaeu.de oder www.energie-effizienz-experten.de.

 ?? Foto: Pormezz, Adobe Stock ?? Vor der Arbeit steht der Plan, dann passt das Ergebnis.
Foto: Pormezz, Adobe Stock Vor der Arbeit steht der Plan, dann passt das Ergebnis.
 ??  ?? Martin Sambale ist Geschäftsf­ührer des Energie‰ und Umweltzent­rums Allgäu, kurz eza!
Martin Sambale ist Geschäftsf­ührer des Energie‰ und Umweltzent­rums Allgäu, kurz eza!

Newspapers in German

Newspapers from Germany