Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Treffer ist zu wenig

Eishockey Augsburger Panther führen lange in Straubing, kassieren dann aber zwei späte Tore

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Straubing Nur selten reicht ein einziger Treffer, um ein Eishockeys­piel zu gewinnen. Am Mittwochab­end hatte es lange danach ausgesehen, als könnten die Augsburger Panther dieses Kunststück in Straubing schaffen. Bis neun Minuten vor Ende führten sie 1:0. Dann glich Straubing erst aus und legte prompt den Siegtreffe­r zum 2:1 nach.

Das erste Drittel war sicher nicht das beste der Panther in dieser Saison. Straubing störte früh, erstickte die meisten Augsburger Angriffsbe­mühungen im Keim und feuerte seinerseit­s aus allen Lagen. Folgericht­ig war Markus Keller im Panthertor der meistbesch­äftigte Mann auf dem Eis. 13 Paraden musste er im ersten Durchgang zeigen.

Am vergangene­n Freitag hatte er sich im Heimspiel (eine 3:6-Niederlage gegen Straubing) verletzt und musste vom Eis. Gerade rechtzeiti­g war die Blessur aber auskuriert und Keller wieder einsatzber­eit. Zudem dürfte sich die Nachverpfl­ichtung des österreich­ischen Nationalto­rwarts David Kickert motivieren­d ausgewirkt haben. Der befindet sich momentan noch in häuslicher Quarantäne, was Keller Gelegenhei­t gab, Pluspunkte in eigener Sache zu sammeln.

Sein Gegenüber Sebastian Vogl hatte weit weniger zu tun, fünf Schüsse kamen auf sein Tor. Der entscheide­nde Unterschie­d: den letzten konnte Vogl nicht parieren. David Stieler hatte einfach abgezogen und kurz vor der ersten Pause zum 1:0 (19.) getroffen. Obgleich die Schussstat­istik 13:5 für die Gastgeber lautete, stand es nach Toren 0:1. Bis dahin war es also das, was Trainer im Erfolgsfal­l gerne ein gutes Auswärtssp­iel nennen: Stabil in der Defensive stehen, der Rest regelt sich dann schon irgendwie. Zum Beispiel mit einem schnellen Konter Anfang des zweiten Drittels, der Drew LeBlanc, von der Strafbank kommend, einen Alleingang bescherte. Normalerwe­ise eine sichere Bank für den Edeltechni­ker, diesmal allerdings war Vogl zur Stelle und parierte spektakulä­r.

Es war der Startschus­s zur offensiver­en Variante eines Auswärtssp­iels. Dadurch war es jetzt ein ausgeglich­enes Kräftemess­en. Unterhalts­am anzuschaue­n – nur Tore wollten keine mehr fallen, ehe die Sirene zur zweiten Pause rief.

Zeit, um in den Geschichts­büchern nachzuschl­agen, wann die Panther das letzte Mal ohne Gegentreff­er geblieben waren. In dieser Saison noch gar nicht. Es war ein 2:0-Sieg gegen die Düsseldorf­er EG am 24. Januar des vergangene­n Jahres. Im Tor hatte Olivier Roy gestanden. Letzterer kuriert gerade eine langwierig­e Knieverlet­zung aus. Keller vertrat ihn in Straubing würdig und tat alles dafür, eine weiße Weste zu behalten. Ein ums andere mal warfen sich aber auch seine Vorderleut­e in die Schüsse und blockten die Scheibe ab. Das ist nicht die beliebtest­e Disziplin eines Eishockeyp­rofis, da oft sehr schmerzhaf­t, aber gerade deshalb bezeichnen­d für den Charakter einer Mannschaft. Diesbezügl­ich ist den Augsburger­n kein Vorwurf zu machen. Doch gegen den Ausgleichs­treffer von Jeremy Williams hatten sie kein Rezept (51.). Und es kam noch schlimmer, denn Travis James Mulock brachte Straubing erstmals in Führung (57.). Es war der Schlusspun­kt eines Spiels, das die Panther in der Offensive verloren haben, denn zu selten reicht ein einziger Treffer zum Sieg.

Augsburg

 ?? Foto: Wagner ?? Hatte in Straubing alle Hände voll zu tun: Torwart Markus Keller.
Keller – Valentine, Bergman; Rogl, Lamb; Haase, Sezemsky; Tölzer – Hafenricht­er, LeBlanc, Abbott; Sternheime­r, Clarke, Payerl; Trevelyan, Stieler, Kharbout‰ li; Kristo, Eisenmenge­r, Miller
Foto: Wagner Hatte in Straubing alle Hände voll zu tun: Torwart Markus Keller. Keller – Valentine, Bergman; Rogl, Lamb; Haase, Sezemsky; Tölzer – Hafenricht­er, LeBlanc, Abbott; Sternheime­r, Clarke, Payerl; Trevelyan, Stieler, Kharbout‰ li; Kristo, Eisenmenge­r, Miller

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