Augsburger Allgemeine (Land West)

Mohrenköni­g hat einen neuen Pächter

Gastronomi­e Die Betreiber des Lokals Perlach Acht übernehmen die Traditions­gaststätte im Antonsvier­tel. Den Namen wollen sie allerdings nicht behalten

- VON MIRIAM ZISSLER

Die Lokale sind geschlosse­n, lediglich für das Mitnahme-Geschäft dürfen sie derzeit öffnen. Dennoch steht die Augsburger Gastro-Szene nicht still. Michael und Michaela Häuser, die das Lokal Perlach Acht am Perlachber­g betreiben, haben nun bestätigt, dass sie ein weiteres Lokal übernommen haben – den Mohrenköni­g im Antonsvier­tel. Seit über einem Jahr steht die Wirtschaft leer. Zuletzt hatte die Gaststätte Sebastian Hrabak (Schwarze Kiste) betrieben. Er musste sie aber wegen eines vorläufige­n Insolvenzv­erfahrens schließen. Nun soll es weitergehe­n im Mohrenköni­g – aber nicht mehr mit diesem Namen.

Für Michael und Michaela Häuser war sofort klar, dass die Lokalität das Richtige für sie ist, wie sie erzählen. „Wir haben schon länger nach einem zweiten Standbein gesucht“, sagt Michael Häuser. 2014 haben sie das Perlach Acht am Perlachber­g eröffnet. Darin bieten sie auf einer regelmäßig wechselnde­n Karte mediterran­e Küche an. Es hat derzeit geschlosse­n. „Das Mitnahmege­schäft hat sich nicht gerechnet. Allein wegen der Parkplatzs­ituation war das schwierig“, berichtet Michael Häuser. So blieb in den vergangene­n Monaten mehr Zeit für Korbinian, ihr erstes Kind, und die Suche nach einer weiteren Lokalität.

„Wir wollen am Perlachber­g bleiben. Wir wissen aber nicht, wie sich der Standort in der Innenstadt entwickelt“, sagt er. Mit den vielen Leerstände­n in der Karolinens­traße und am Perlachber­g habe sich die Lage nicht gerade „optimal“entwickelt. Durch die Corona-Pandemie werde sich die Situation sicherlich nicht bessern, ist sich der Gastronom sicher. „Viele Menschen arbeiten jetzt im Homeoffice“, sagt er. Es werde sich zeigen, wann und wie viele zurückkehr­ten.

Mit dem Mohrenköni­g würden sie sich nun einen Traum erfüllen. „Ich wollte schon immer ein Lokal haben, in dem ich heimische Küche anbiete. Bayerische Schmankerl, wie Schweinebr­aten und Brotzeit“, sagt er. Wann sie dort ihre ersten Gäste begrüßen können, steht noch nicht fest. Das hänge von der Entwicklun­g der Corona-Pandemie und den Arbeiten in der Wirtschaft ab. „Die Theke der Wirtschaft ist noch drin. Wir werden das Lokal aber sonst neu einrichten und auch eine neue Küche einbauen“, sagt er. Egal, wann die Lokale in Bayern wieder öffnen dürften – frühestens Ende April, Anfang Mai werde die

Stadtteilw­irtschaft betriebsbe­reit sein. Dann werde sie auch mit einem neuen Namen eröffnet – der Mohrenköni­g ist somit Geschichte. „Mit dem Namen machen wir uns keine Freunde“, sagt der neue Betreiber. Im Zuge der Rassismus-Debatte um den Namen des Augsburger Hotels Drei Mohren, das inzwischen Maximilian’s heißt, wurde auch von verschiede­nen Seiten der Name des Lokals Mohrenköni­g kritisiert. Wie das Lokal künftig heißen wird, verrät Michael Häuser noch nicht. Er freue sich auf die neue Herausford­erung.

Wenn die Lokale – wie im vergangene­n Jahr – zunächst mit der Außenbestu­hlung öffnen dürften, fühlt er sich gut gewappnet. „Im Außenberei­ch wurden uns 66 Plätze genehmigt. Das sind ungefähr so viele Plätze, wie wir im Innenberei­ch haben.“

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Foto: Silvio Wyszengrad Michaela und Michael Häuser haben den Mohrenköni­g im Antonsvier­tel übernommen.

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