Augsburger Allgemeine (Land West)
Ernüchternde Bilanz
Zu unserem Bericht „Horst Schönfeld wird neuer Chef der Kreissparkasse“(24. Februar)
Immerhin noch 500 Beschäftigte hat die KSK Augsburg. Die beiden Chefs verdienten 2018 im Schnitt 404.000 Euro – der Vorstandsvorsitzende geschätzt so 10 Prozent mehr, der Vize entsprechend weniger. Deutsche Bundeskanzler/-innen kommen laut Medienberichten so auf gut 350.000 Euro im Jahr. Die Bundesrepublik hat 85 Millionen Einwohner in 16 Bundesländern, die KSK Augsburg keine 15 Filialen oder Kundenzentren mehr im Gäu.
Eines noch zur Kreissparkasse. Die schüttet seit weit über zehn Jahren und mit Segen des gesamten Verwaltungsrates keine Gewinnbeteiligung an die Kommunen, ihre Anteilseigner, mehr aus. Auch nicht aus den letzten Bilanzgewinnen 2017 von € 3,7 Mio., 2018 von € 3,6 Mio. oder 2019 von 3,5 Mio. und die Bilanzgewinne der früheren Jahre sind schon lange vergessen. Und was machen die Mitbewerber, die genossenschaftlich strukturierten Banken? Die erfreuen ihre Genossen Jahr um Jahr mit Gewinnbeteiligungen von drei, vier oder gar fünf Prozent.
Noch eine Randbemerkung: Die KSK Augsburg zählt zu den Top 10 in Bayern. Bei solchen Gehältern könnten wir hier leicht 20 Bundeskanzler/innen bezahlen. Wer wollte da noch an den Toren des Bundeskanzleramtes rütteln wollen?
Franz Tobiasch, Westendorf