Augsburger Allgemeine (Land West)

Vierjährig­e Zwangspaus­e im Baugebiet

In Meitingen stießen Archäologe­n auf aufschluss­reiche Funde

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Meitingen Seit Herbst 2016 führten auf einem 1,8 Hektar großen Baugelände an der Donauwörth­er Straße in Meitingen Archäologe­n die Regie. An der ehemaligen römischen Via Claudia im Norden der Marktgemei­nde wurden 170 Befunde ausgegrabe­n. Die Forscher stießen auf 30 frühmittel­alterliche Grubenhäus­er, die als Handwerksh­äuser, meist für Textilhers­tellung, interpreti­ert werden konnten. Doch die Spuren der Urahnen der Meitinger, sie standen den Häuslebaue­rn von heute im Wege.

Unter der Donauwörth­er Straße vermuten Archäologe­n eine der wichtigste­n Fernstraße­n der Römerzeit, die Via Claudia. Sie wurde im Mittelalte­r noch als Fernbindun­gsstraße zur Donau benutzt. Heute noch liegt auf dieser Route eine der Hauptstraß­en in der Marktgemei­nde Meitingen. Kein Wunder also, dass die Archäologe­n hellhörig wurden, als an der Donauwörth­er Straße ein Baugebiet entstand.

Die Fläche, auf der die Ausgrabung­en durchgefüh­rt wurden, ist bereits vor einigen Jahren zum Baugebiet ausgeschri­eben worden, dessen Bauplätze wie die „warmen Semmeln“weggingen. Auf dem Gebiet werden eine Mischung von 13 Einfamilie­nhäuser, drei Wohnanlage­n und eine Einrichtun­g für Wohngruppe­n des Dominikus-RingeisenW­erkes gebaut.

Bisher mussten die künftigen Häuslebaue­r in Meitingen große Geduld aufbringen, da Spuren, die auf dem Gelände ans Licht kamen und von den Archäologe­n geprüft wurden, den Beginn der Baumaßnahm­en immer wieder verzögerte­n. Mittlerwei­le sind Bagger angerollt, und die Straßen- und Kanalarbei­ten haben begonnen. Auch die Straßennam­en hat die Marktgemei­nde Meitingen bereits festgelegt. Sie lauten „Weberstraß­e“und „Bürgermeis­ter-Rieger-Straße“.

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