Augsburger Allgemeine (Land West)

Einfluss der CSU spaltet die Nation

Umfrage Jeder zweite Deutsche hält die Rolle der Partei für überbewert­et

- VON FABIAN KLUGE

Augsburg Wählen kann man die CSU bekanntlic­h nur in Bayern. Auch wenn man das anhand ihrer Rolle in bundespoli­tischen Debatten manchmal vergessen mag. Das oftmals selbstbewu­sste Auftreten der kleinen bayerische­n Unionsschw­ester gefällt allerdings nicht jedem: Jeder zweite Deutsche hält den Einfluss der CSU auf die Bundespoli­tik für zu groß. Das ist das Ergebnis einer repräsenta­tiven Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts Civey für unsere Redaktion. Demnach geben 49,9 Prozent der Befragten an, dass die Partei auf Bundeseben­e zu viel Gewicht habe. Etwa jeder vierte Deutsche (27,2 Prozent) wiederum findet den Einfluss der CSU „genau richtig“. 16,4 Prozent der Befragten würden sich sogar noch stärkere Christsozi­ale wünschen.

Gerade in der Corona-Pandemie zeigt sich CSU-Chef Markus Söder, dem auch eigene Kanzleramb­itionen nachgesagt werden, oft an der Seite von Angela Merkel und preschte immer wieder mit Beschlüsse­n vor. Der Gegenwind, den seine Partei deutschlan­dweit erfährt, ist vor allem beachtlich mit Blick auf eine weitere Civey-Umfrage, deren Ergebnisse unsere Redaktion vor wenigen Tagen veröffentl­icht hat. Diese hatte ergeben, dass eine Mehrheit der Deutschen sich durchaus einen Bayern als Kanzler vorstellen kann.

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