Augsburger Allgemeine (Land West)
Einfluss der CSU spaltet die Nation
Umfrage Jeder zweite Deutsche hält die Rolle der Partei für überbewertet
Augsburg Wählen kann man die CSU bekanntlich nur in Bayern. Auch wenn man das anhand ihrer Rolle in bundespolitischen Debatten manchmal vergessen mag. Das oftmals selbstbewusste Auftreten der kleinen bayerischen Unionsschwester gefällt allerdings nicht jedem: Jeder zweite Deutsche hält den Einfluss der CSU auf die Bundespolitik für zu groß. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion. Demnach geben 49,9 Prozent der Befragten an, dass die Partei auf Bundesebene zu viel Gewicht habe. Etwa jeder vierte Deutsche (27,2 Prozent) wiederum findet den Einfluss der CSU „genau richtig“. 16,4 Prozent der Befragten würden sich sogar noch stärkere Christsoziale wünschen.
Gerade in der Corona-Pandemie zeigt sich CSU-Chef Markus Söder, dem auch eigene Kanzlerambitionen nachgesagt werden, oft an der Seite von Angela Merkel und preschte immer wieder mit Beschlüssen vor. Der Gegenwind, den seine Partei deutschlandweit erfährt, ist vor allem beachtlich mit Blick auf eine weitere Civey-Umfrage, deren Ergebnisse unsere Redaktion vor wenigen Tagen veröffentlicht hat. Diese hatte ergeben, dass eine Mehrheit der Deutschen sich durchaus einen Bayern als Kanzler vorstellen kann.