Augsburger Allgemeine (Land West)
Andacht zur Passionszeit in der Abteikirche
Musik Im Zisterzienserinnenkloster Oberschönenfeld wurde Pergolesis Hymnus „Stabat mater“aufgeführt
Oberschönenfeld In der Abteikirche sind alle gemäß den Corona-Regelungen verfügbaren Sitzplätze belegt. Aufgeregt warten die Besucher und Pater Joshi Sebastian Valikulath, bis die Musik und der Gesang zu „Stabat mater“beginnt. Das mittelalterliche Gedicht hat als zentralen Inhalt die Mutter Jesu in ihrem Schmerz um ihren gekreuzigten Sohn. Zusammen mit der Andacht zur Fastenzeit und Pater Joshis Schlusssegen hinterließ dieser Gottesdienst in der Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld bei allen eine wundervolle Erinnerung.
Giovanni Battista Pergolesi vertonte 1736 das „Stabat mater“ursprünglich für Alt, Sopran, Streicher und Generalbass. Bei der jetzigen Andacht interpretierten Matthias Hammerschmidt am Klavier sowie Anna-Maria Thoma für den Sopran und Brigitte Thoma für den Alt das Jahrhundertwerk. Zum besseren inhaltlichen Verständnis trug Dietbert Zillober noch den Originaltext begleitend vor. Das Stück ist von tiefer Frömmigkeit beseelt und durch Feinfühligkeit bestimmt. Anna-Maria Thoma gelang es, mit ihrem Sopran den Kirchenraum zu füllen und berührend das Leiden der Mutter Jesu auszudrücken. Mit tiefer Leidenschaft verstand es Brigitte Thoma, mit ihrer Altstimme die Situation Mariens unter dem Kreuze zu verkörpern. Einfühlend begleitete sie dabei Hammerschmidts Musik.